Bezirk will sich bis Mitte des Jahres auf potenzielle Standorte einigen
Neuer Anlauf für Freibad
Marzahn-Hellersdorf ist der einzige Berliner Bezirk ohne Freibad. Seit das Wernerbad in Kaulsdorf vor 16 Jahren für immer schloss, sitzen die Menschen hier in der Open-Air-Badesaison auf dem Trockenen. Zwar wurde das Thema in der Vergangenheit immer wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt, getan aber hat sich bis heute nichts.
Nun will Sportstadtrat Gordon Lemm (SPD) einen neuen Anlauf wagen. In der März-Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung berichtete er von Gesprächen mit Vertretern
der Berliner Bäderbetriebe. Weil die Bäderbetriebe inzwischen den Bedarf sehen, so Lemm, werde das Bezirksamt nun noch einmal alle möglichen Freibad-Standorte in Marzahn-Hellersdorf in den Blick
nehmen. Auch das Bezirksparlament und die Abgeordneten sind aufgerufen, potenzielle Flächen zu benennen. Anschließend würden die Vorschläge ausgewertet, öffentlich gemacht und eine
Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, heißt es in einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung. Die Machbarkeitsstudie soll auf Erkenntnissen einer alten Erhebung aus dem Jahr 2013 aufbauen,
diese erweitern und aktualisieren. Mit den Ergebnissen will der Bezirk dann an das Land Berlin herantreten und Gelder akquirieren. Dem Sportstadtrat schwebt eine Finanzierung aus dem Berliner
Sonderinvestitionsprogramm SIWANA vor.
Die Bäderbetriebe haben bereits Kriterien für einen Freibad-Standort in Marzahn-Hellersdorf benannt. So müsse die Fläche mit 10.000 bis 25.000 qm ausreichend groß sein und idealerweise dem Bezirk oder dem Land gehören. Auch eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist erforderlich. Außerdem sollte sich das Grundstück aus Lärmschutzgründen nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnhäusern befinden.
Bereits bis Mitte des Jahres will sich das Bezirksamt auf wenige Standorte geeinigt haben und dann Finanzierungsmöglichkeiten ausloten. „Zum Ende der Wahlperiode können wir vielleicht schon über ein neues Freibad berichten“, sagte Gordon Lemm in der BVV. Das wäre im Jahr 2021.
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