284 neue Wohnungen in Hellersdorf-Ost

An der Albert-Kuntz-/Louis-Lewin-Straße entstehen Mehrfamilienhäuser

284 neue Wohnungen in Hellersdorf-Ost

Der Kiez an der Albert-Kuntz-, Ecke Louis-Lewin-Straße bekommt ein neues Gesicht. In den kommenden Jahren lässt die STADT UND LAND dort 284 Mietwohnungen errichten. Bei einer Informationsveranstaltung stellten Verantwortliche der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft sowie Vertreter der Bezirksverwaltung, des Bauherren und der bauausführenden Firma das neue Projekt vor.

Bereits im Vorfeld des Termins hatten interessierte Anwohner Fragen eingereicht, die in einer lebhaften Diskussionsrunde beantwortet wurden.

 

1.900 Wohnungen im Bezirk: Für die STADT UND LAND ist es das inzwischen siebte Neubauvorhaben in Marzahn-Hellersdorf. „Wir werden hier im Bezirk knapp 1.900 Wohnungen errichten“, rechnete Anne Keilholz, Kaufmännische­ Geschäftsführerin der STADT UND LAND, vor. Bürgermeisterin Dagmar Pohle begrüßt die Bauaktivitäten in Marzahn-Hellersdorf. Der Bedarf sei da, so Pohle. Nicht nur Zuzügler, sondern auch Bewohner, die sich aufgrund veränderter Lebensverhältnisse innerhalb des Bezirks nach einer neuen Bleibe umschauen, bereite die Suche nach bezahlbarem Wohnraum zunehmend Schwierigkeiten.

Wohnen und Gewerbe: Die neue Wohnanlage entsteht auf dem Grundstück des Kiezpoints. Das kleine Nahversorgungszentrum ist in die Jahre gekommen und hat seit der Schließung des Lebensmittel-Discounters an Attraktivität eingebüßt. Die alten Gebäude werden nun abgerissen. An Einkaufsmöglichkeiten aber werde es den Bewohnern künftig trotzdem nicht fehlen, versicherte die Bezirksbürgermeisterin. In unmittelbarer Nachbarschaft seien mehrere Supermärkte fußläufig und mit dem Bus erreichbar. Von den ehemaligen Gewerbemietern des Kiezpoints bleiben neben dem Spätkauf auch die Apotheke und die Zahnarztpraxis am Standort. Sie kommen während der Bauphase in Containern an der Adele-Sandrock-Straße unter und beziehen nach Fertigstellung des Neubauprojekts jeweils eines der insgesamt sieben neuen Ladengeschäfte.

 

Baubeginn im Sommer: „Wir wollen im Sommer mit dem Wohnungsbau beginnen und spätestens 2021 fertig sein“, äußerte sich Christian Ernst vom Bauprojektentwickler IG Real Estate zum Zeitplan. Die Unternehmensgruppe ist Eigentümer des Grundstücks und wird die Wohnungen schlüsselfertig an die STADT UND LAND verkaufen. „Wir schätzen die IG Real Estate als verlässlichen Partner, mit dem wir auch ein anderes Vorhaben in der Kienbergstraße realisieren“, sagte Anne Keilholz. Für die Ausführung der Arbeiten hat der Bauträger erneut Kondor Wessels ins Boot geholt.

 

Attraktives Wohnumfeld: Die neuen Mietwohnungen sind zwischen 50 und 120 Quadratmeter groß, über Aufzüge zu erreichen und zeichnen sich durch interessante, effektiv geschnittene Grundrisse aus. Die Hälfte der neu gebauten Wohnungen wird gefördert und kann zu Mietpreisen von 6,50 Euro pro Quadratmeter an Haushalte mit geringem Einkommen vergeben werden. Fast jede Wohnung verfügt über einen Balkon oder eine Terrasse. Ein großzügig gestalteter Innenhof mit Grün- und Spielflächen bietet den Bewohnern jede Menge Aufenthaltsqualität.

Das Gebäude mit seinen insgesamt acht Zugängen ist entlang der Adele-Sandrock-Straße fünf- und entlang der Albert-Kuntz-Straße sechsgeschossig geplant. An der Louis-Lewin-Straße erreicht es seine maximale Höhe von sieben Geschossen. Für Anregungen zur Fassadengestaltung sei er noch offen, kündigte Christian Ernst an.

Außerdem erhält die Wohnanlage zwei hochmoderne Unterflursysteme zur Abfallentsorgung. Diese im Boden versteckten Müllsammelstationen, von den überirdisch lediglich die Einwurfsäulen zu sehen sind, sorgen für ein gepflegtes Erscheinungsbild und verhindern unangenehme Gerüche.

 

Parkplätze: Kritik äußerten die Nachbarn auf der Informationsveranstaltung vor allem an der Anzahl der geplanten Pkw-Stellplätze. Sie fürchten eine Zuspitzung der angespannten Park-situation im Kiez. Die vorgesehenen 125 neuen Parkplätze, so der allgemeine Tenor, würden nicht ausreichen. Christian Ernst und die Leiterin des STADT UND LAND-Servicebüros in Hellersdorf, Elke von Ah, zeigten Verständnis für die Bedenken. „Aber wir wollen den Innenhof unbedingt von Autos freihalten“, erklärte Ernst, und der Bau einer Tiefgarage sei zu teuer. Elke von Ah verwies darauf, dass im Jahr 2021, wenn die Wohnungen bezugsfertig sein werden, auch in den Außenbezirken das Thema Mobilität neu gedacht werden müsse. „Wir haben die U5 direkt vor der Tür, es wird Carsharing geben.“ Und das Fahrrad könnte das neue Auto werden. Für ausreichend Zweirad-Stellflächen ist in der Wohnanlage schon mal gesorgt. 533 Stellplätze sollen im Keller geschaffen werden.

 

Visualisierung: Elwardt + Lattermann Gesellschaft von Architekten mbH