So soll der Jüdische Garten aussehen

Siegerentwurf wurde Ende Oktober gekürt

So soll der Jüdische Garten aussehen

Islam, Christentum, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus sind als Religionen und Weltanschauungen bereits vertreten. Künftig wird es in den Gärten der Welt (Blumberger Damm 44) auch einen Jüdischen Garten geben. Die Gestaltung der 1.000 Quadratmeter großen Anlage beginnt im Herbst 2019. 

Einen vom Senat und der Grün Berlin GmbH ausgelobten landschaftsplanerischen Wettbewerb haben nun die Künstler Manfred Pernice und Wilfried Kuehn gemeinsam mit dem atelier le balto für sich entschieden. Sie dürfen sich über ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro freuen. 

 

Der Siegerentwurf beantwortet die Frage „Was ist ein jüdischer Garten?“ mit einem großflächigen, netzartig angelegten Nutz- und Schaugarten, der sich der Umgebung öffnet und mit ihr im Dialog steht. „Der Jüdische Garten ist in Berlin nicht fremd, sondern zuhause. Die jüdische Kultur ist Teil der Stadt. Das Judentum ist primär eine Kultur der Haltung und der Handlung, nicht eine Kultur des fertigen Bildes“, stellen die Verfasser in ihrem Papier fest.

Beginnen soll die Umsetzung mit einer Recherche-Phase in der erforscht wird, welche Pflanzen zur Geschichte der Berliner Juden gehören. 

 

Bereits im Vorfeld des Wettbewerbs wurden auf Empfehlung des Zentralrats der Juden in Deutschland verschiedene Repräsentanten des jüdischen Kulturkreises in ein Expertengremium eingeladen, um den Wettbewerbs mit fachlicher Expertise zu begleiten. Dieses Gremium war auch im Preisgericht vertreten.

 

Angelegt werden soll der Jüdische Garten im Bereich der höchsten Erhebung in den Gärten der Welt mit Blickbeziehung zum Christlichen Garten. Verantwortlich für die Umsetzung, die voraussichtlich im Herbst 2019 beginnt, ist die Grün Berlin GmbH. Alle eingereichten Arbeiten werden zu Beginn des kommenden Jahres in einer Ausstellung gezeigt.

Die Initiative zur Anlage des Jüdischen Gartens erfolgte von der Allianz Umweltstiftung, die gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Axel Springer Stiftung Fördermittelgeberin für das Wettbewerbsverfahren war.

 

Mit dem Jüdischen Garten soll der lebendige Dialog zwischen den Kulturen und Konfessionen in den Gärten der Welt fortgesetzt und um ein wesentliches Element bereichert werden. 

 

Und so hat die Jury unter Vorsitz des Dresdner Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt am 31. Oktober 2018 entschieden:

 

1. Preis (10.000 Euro)

atelier le balto landschaftsarchitekten

Künstler: Manfred Pernice, Wilfried Kuehn

 

2. Preis (7.000 Euro)

DnD Landschaftsplanung

Künstlerin: Catherine Ludwig

 

3. Preis (5.000 Euro)

Topotek 1, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Künstlerinnen: Yael Moria Klain, Hila Cohn Schneiderman

 

© atelier le balto,  Manfred Pernice und Wilfried Kuehn