Weltrekord für Tobias Schramm

Der Domino-Bauer aus Hellersdorf ist ein Meister seines Fachs

Weltrekord für Tobias Schramm

Er braucht eine ruhige Hand und Nerven wie Drahtseile. Tobias Schramm ist Domino-Bauer, noch dazu ein sehr erfolgreicher. Vergangenen Donnerstag gelang dem 20-Jährigen in seinem acht Quadratmeter großen Kinderzimmer erneut ein Weltrekord.

Fünf Tage lang hatte er dort einen Dreiecksturm aufgebaut und das 3D-Konstrukt anschließend mit dem Entfernen eines einzigen Dominos gezielt zum Einsturz gebracht – unter notarieller Aufsicht versteht sich. 12.600 Steine purzelten daraufhin in sich zusammen. Das war zuvor noch keinem anderen gelungen. Unter Experten gilt die Disziplin als besonders schwierig. „Weil es eine Technik ist, die man nicht aufhalten kann. Ein einziger Fehler bringt alles zu Fall“, erläuterte der Domino-Künstler aus Hellersdorf einen Tag vor dem Herzschlagfinale. Dementsprechend erleichtert war der junge Mann auch, als es geschafft war und er die Urkunde vom Rekord-Institut für Deutschland in den Händen hielt. 

Wie viele Nachwuchsstars aus der Szene wurde auch Tobias Schramm in seiner Kindheit vom „Domino Day“ inspiriert. Zwischen 1998 und 2009 flimmerte die RTL-Show in Millionen deutschen Wohnzimmern über den Bildschirm. „Ich saß vorm Fernseher und baute nebenbei mit Lego-Steinen ein paar Linien auf.“ Als er vor sechs Jahren zufällig eine Tüte Dominos im Schrank entdeckte, packte den damals 14-Jährigen das Fieber dann vollends. Inzwischen ist sein Depot zu Hause auf 20.000 bunte Steine angewachsen. Wann immer er an neuen Projekten arbeitet, kann man dem geschickten Tüftler auf seinem Youtube-Kanal „Ledomino16“ über die Schulter schauen.

Den ersten Weltrekord knackte  To­bias Schramm vergangenes Jahr. In der sogenannten Sonimod-Technik, bei der die Dominos nicht hochkant aufgestellt, sondern schräg angeordnet werden, verbaute er 16.200 Steine. Nur einer blieb stehen. Und die Rekordjagd geht weiter. Schon jetzt liebäugelt  er mit neuen Bestmarken in anderen Domino-Disziplinen.

Sein größter Wunsch aber ist es, einmal im Leben Robin Paul Weijers, Mr. Domino höchstpersönlich, kennenzulernen. Der Niederländer ist Tobias Schramms großes Vorbild.  

 

Foto: pressefoto-uhlemann.de