Viel Geld für das Theater am Park

Das marode Kulturhaus wird für über zehn Millionen Euro saniert

Viel Geld für das Theater am Park

Der Bezirk darf sich über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk freuen. Das Theater am Park (TaP) im Frankenholzer Weg 4 kann saniert werden. Der Senat hat beschlossen, in das marode Kulturhaus über zehn Millionen Euro zu investieren.

Die Mittel kommen größtenteils aus einem gemeinsamen Topf von Bund und Land zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, kurz GRW. Unter anderem soll das Geld eingesetzt werden, um die Gebäudesubstanz zu sichern und Marzahn-Hellersdorfs einzigen Theatersaal mit ansteigenden Sitzreihen wieder nutzbar zu machen.

 

„Das ist eine sehr gute Nachricht für Biesdorf und den gesamten Bezirk“, äußerte sich Kulturstadträtin Juliane Witt zu der Senatsentscheidung. Sie bezeichnete das TaP als „Philharmonie des Ostens“, das nun zu einem neuen touristischen Anziehungspunkt in Marzahn-Hellersdorf entwickelt werden könne.

 

Das Theater am Park ist ein Haus mit bewegender Geschichte. Von 1966 bis 1968 war es für das Erich-Weinert-Ensemble der Nationalen Volksarmee (NVA) errichtet worden. Schlagersänger Frank Schöbel lernte hier nicht nur sein Handwerk, sondern auch seine erste Ehefrau Chris Doerk kennen. Nach der Wende wurde das TaP vom gleichnamigen Verein als Kultur- und Begegnungsstätte betrieben und am Laufen gehalten. Heute nutzen vor allem Tanz- und Theatergruppen die immer wieder totgesagte Einrichtung. Außerdem gibt es regelmäßig Ausstellungen, Kreativzirkel, Tagungen und Filmvorführungen.

 

Schmuckstück des TaP ist eigentlich der große Saal. Doch dort fiel vor 15 Jahren der letzte Vorhang. Wegen mangelnden Brandschutzes musste der Bezirk den Spielbetrieb untersagen. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen soll der Orchestergraben des Saals geschlossen und damit der Zuschauerraum vergrößert werden. Die Zahl der Sitzplätze ließe sich dadurch von jetzt 327 auf 400 aufstocken.

 

Das mit bisherigen Nutzern des Hauses erarbeitete Zukunftskonzept habe den Senat überzeugt, freut sich Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle. „Wichtig ist mir, dass wir als Bezirk ganz bewusst die Chance nutzen, hier einen Treffpunkt für Jung und Alt, neue und alte Biesdorfer, aber auch Berliner und Brandenburger zu schaffen.“ Für den künftigen Betrieb wird der Bezirk ein Interessenbekundungsverfahren starten und mit dem ausgewählten Bieter einen Erbbaupachtvertrag abschließen. Die Eröffnung des sanierten Kulturhauses ist für 2021 avisiert.