Schüler protestieren für Turnhalle

Aktion vor der nächsten BVV-Sitzung geplant

Schüler protestieren für Turnhalle

Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule an der Wuhle (Teterower Ring 79) warten seit fast drei Jahren auf eine eigene Sporthalle. Jetzt wird es ihnen zu bunt: Mit einer plakativen Protestaktion wollen sie ihrem Unmut über den erneut verschobenen Baubeginn Ausdruck verleihen. 

Die Kinder und Jugendlichen haben Bilder zum Thema „Wir brauchen endlich unsere Sporthalle!“ gemalt. Diese werden sie vor Beginn der Bezirksverordnetenversammlung am Donnerstag, dem 11. April, im Freizeitforum Marzahn (Marzahner Promenade 55) ab 16.30 Uhr an alle Verordneten sowie die Stadträte Juliane Witt (Bauen) und Gordon Lemm (Schule) verteilen.

 

Eltern fühlen sich schlecht informiert

Eine Elterninitiative hat zu der Aktion aufgerufen. Es wurden Flyer gestreut, Rundmails verschickt, Eltern und Horterzieher informiert. „Wir hoffen, dass wir möglichst viele Schülerinnen und Schüler mobilisieren können“, sagt Erik Eifler, dessen Sohn in die erste Klasse geht. Seine Mitstreiter und er ärgern sich vor allem über die intransparente Kommunikationspolitik des Bezirksamts. Informationen zum aktuellen Stand des Bauvorhabens erhielten sie fast ausschließlich über den CDU-Abgeordneten Alexander J. Herrmann, der mehrfach Anfragen zur Turnhalle in die BVV eingebracht hatte.

 

Bustransport zur Turnhalle

Im Schuljahr 2016/2017 war die alte Turnhalle der Grundschule an der Wuhle abgerissen worden. Sie musste Platz machen für den dringend benötigten und Ende 2017 fertiggestellten Erweiterungsbau (MEB). Seither findet der Sportunterricht unter freiem Himmel oder in einer 1,2 Kilometer entfernten Halle in der Peter-Huchel-Straße statt. Die Kinder der Klassenstufen 1 bis 3 werden dorthin mit Bussen gefahren. Dadurch geht nicht nur wertvolle Unterrichtszeit verloren. Der Transport verschlingt auch viel Geld. Allein im Jahr 2018 hat der Bezirk für insgesamt 74 Fahrten 12.000 Euro ausgegeben. „Viele Eltern sind frustriert. Sie wollen endlich wissen, wann dieses nervige Prozedere ein Ende hat. Aber bis heute konnte uns das Bezirksamt keinen realistischen Zeitplan präsentieren“, moniert Erik Eifler.

 

Immer wieder Verzögerungen

Ursprünglich sollte der Turnhallen-Neubau in der ersten Jahreshälfte 2018 beginnen und im Juni 2019 fertig sein. Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen. Zuletzt konnte der Terminplan nicht eingehalten werden, weil im Rahmen der Ausschreibung kein zuschlagsfähiges Angebot eingegangen war. Der Bezirk hat für das Vorhaben 4,5 Millionen Euro eingeplant. Die Kostenkalkulation stammt noch aus dem Jahr 2016. Seither sind die Baupreise jedoch enorm gestiegen, sodass sich derzeit keine Firma findet, die den Auftrag übernehmen will. Nun soll neu ausgeschrieben werden, verkündete Baustadträtin Juliane Witt in der Februar-Sitzung der BVV – nähere Angaben zur Zeitschiene blieb sie aber schuldig – sehr zum Ärger der Eltern. „Nicht nur mir als Architekten ist bekannt, dass es bei solchen Projekten immer auch Risiken gibt, aber wir wollen wissen, an welchem Punkt der Planung sich das Bauvorhaben gerade befindet und wann die weiteren Schritte erfolgen sollen“, fordert Eifler im Namen der Elterninitiative.

 

„Es muss endlich etwas passieren“, findet auch der CDU-Abgeordnete Alexander J. Herrmann. Er unterstützt die Protest-Aktion und fordert vom Bezirksamt, das Ersuchen der Eltern ernst zu nehmen und die Baumaßnahme nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben. Die Situation an der Grundschule an der Wuhle sei nicht länger hinnehmbar, so Herrmann.