Blockhaus soll nach Brand wieder öffnen

Optimismus bei den Bewohnern nach zwei Infoveranstaltungen

Blockhaus soll nach Brand wieder öffnen

Marzahn-Nord: Das war ein Schock für die Bewohner rund um den Clara-Zetkin-Park an der Wörlitzer Straße. Das Blockhaus am Rande des Parks brannte am ersten Tag des neuen Jahres. Die Holzhütte ist für die Leute aus dem Kiez im Frühjahr und Sommer ein beliebter Treffpunkt. Fast zwei Monate blieben die Einwohner im Ungewissen, wie es um die Zukunft des „Sunshine“ bestellt ist. Das bot Raum für die wildesten Spekulationen.

 

Doch eine erste Einwohnerversammlung Ende Februar (Freitag, 28. Februar) im Blockhaus beruhigte die Gemüter. Eigentlich war die Versammlung als Protestveranstaltung angekündigt worden. Denn es war der Eindruck entstanden, dass sich niemand um die Probleme im Kiez kümmert. Doch die Stimmung schlug schnell in Optimismus um. „Der Bezirk hat großes Interessen daran“, so erklärte Marina Bikádi vom benachbarten Kulturhochhaus, dass die Arbeit im Treffpunkt so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden kann. Das Blockhaus gehört dem Jugendamt und wird von einer Bewohnerinitiative selbstverwaltet. Bei Fragen können sie sich an die Mitarbeiter des Kulturhochhauses wenden.

 

Bikádi erklärte, sowohl die Versicherung als auch das Bauamt hätten schon Sachverständige geschickt, auf deren Einschätzungen man warte. Man gehe aber davon aus, dass die Brandschäden nicht so gravierend seien wie zunächst befürchtet. Feststeht aber auch: Es braucht mehr als ein paar Handgriffe, um die Holzhütte wieder nutzbar zu machen: Die linke Seitenwand zeigt Brandspuren. Der größte Schaden ist im Dachbereich aufgetreten. Dort sind nicht nur die Bretter verbrannt, sondern auch die Wärmedämmung. Das kann zu giftigen Gasen im Innenraum führen. Zur Versammlung im Blockhaus war auch ein Zimmermann und Holzsachverständiger gekommen. Nach seiner Einschätzung seien die Brandschäden nur wenige Millimeter in das Holz eingedrungen. Das könne man abhobeln und durch eine neue Außenverkleidung ersetzen. Die Entscheidung über die Vorgehensweise liege aber beim Bezirksamt.

 

Gleichzeitig mit der Einwohnerversammlung war auch die Einladung des Jugendstadtrates Gordon Lemm (SPD) zu einer öffentlichen Sprechstunde vor Ort bei den Marzahnern angekommen. Bei der Zusammenkunft am Donnerstag, dem 5. März, verbreitete der Stadtrat Optimismus. Er gehe davon aus, dass der Treffpunkt am 1. April – unter Umständen mit Einschränkungen – wieder öffnen könne. Noch ist Winterpause im Blockhaus.

 

Lemm erklärte, es gebe mehrere Optionen. Wichtig sei, dass die Versicherung den Schadenfall anerkenne. In der kommenden Woche erwartet der Stadtrat die Abschlussberichte der Gutachter. Auf Grundlage der Ergebnisse werde das Bauamt von Stadträtin Juliane Witt (Linke) dann entscheiden, ob das Blockhaus abgerissen und wieder neu aufgebaut werden muss oder auch eine Sanierung möglich ist. Lemm geht von Letzterem aus. Zu klären gelte es dann noch, ob die Arbeiten bei laufendem Betrieb erfolgen können oder ob das Haus während der Bauphase geschlossen werden muss.

 

Der Stadtrat versprach den Einwohnern, sie ab sofort immer zum Wochenende über den Sachstand zu informieren. In der letzten Märzwoche soll dann entschieden und ein Zeitplan vorgelegt werden.

Matthias Bielor von der Spielplatzinitiative Marzahn bot Hilfe an. Sollte es notwendig werden, könne er mit einem Bauwagen aushelfen, damit die sich die Bewohner ab April wieder bei Kaffee und Kuchen treffen können.  

 

Text und Foto: Klaus Teßmann