Neue Anlaufstelle für Gesundheitsfragen

IGZ im Marktplatz Center Hellersdorf eröffnet

Neue Anlaufstelle für Gesundheitsfragen

Vergangene Woche hat im Marktplatz Center Hellersdorf das Integrierte Gesundheitszentrum eröffnet. Menschen aus dem Bezirk erhalten hier ganz unbürokratisch Unterstützung, Orientierung, Begleitung und fundierte Beratung in Gesundheitsfragen. Die Mitarbeiterinnen vermitteln zum Beispiel Arzttermine. Sie helfen den Ratsuchenden aber auch dabei, sich mit einer Diagnose auseinanderzusetzen und geeignete gesundheitsfördernde Angebote oder Präventionsmaßnahmen für sich zu finden. Geöffnet ist montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr.

Weil es zu wenige Praxen gibt, kommen viele Menschen in Marzahn-Hellersdorf nur noch schwer an Termine bei Haus- und bestimmten Fachärzt:innen. Wer dann noch Probleme hat, sich überhaupt im Angebotsdschungel des Gesundheitssystems zurechtzufinden, hängt komplett in der Luft. Das neue Integrierte Gesundheitszentrum soll die bestehende Versorgungslücke ein Stück weit füllen. Es richtet sich an alle, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen und dabei Unterstützung benötigen.

 

„Wir verstehen uns als Vermittler und als eine Art Entlaster für die Ärztinnen und Ärzte“, sagt Martin Walther, Geschäftsführer der Lebensnähe gGmbH. Die gemeinnützige Gesellschaft betreibt das IGZ im Auftrag des Bezirks schon seit 1. Juni dieses Jahres und kooperiert mittlerweile mit einer Vielzahl von Arztpraxen und Einrichtungen. Nun stehen auch die Räumlichkeiten im zweiten Obergeschoss des Marktplatz Center (Eingang über Peter-Weiss-Gasse 1) als feste Anlaufstelle zur Verfügung. 

 

Um das Zentrum aufzubauen, hatte sich das Gesundheitsamt unter der damaligen Stadträtin Nicole Bienge (SPD) Anfang des Jahres erfolgreich um Fördermittel des Senats in Höhe von 400.000 Euro beworben. Ihr Nachfolger im Amt, Gordon Lemm (SPD), bemüht sich nun mit seinem Team darum, das Projekt fortzusetzen und zu verstetigen. Er ist vom Mehrwert des kostenfreien Angebots überzeugt. In den vielen überfüllten Praxen könnten sich Ärzt:innen zumeist nicht so viel Zeit für ihre Patient:innen nehmen, wie sie gern wollten, so der Stadtrat. „Hier kommt unser IGZ ins Spiel. Wir übernehmen einen Teil dieser Beratungs- und Aufklärungsleistung“. Der Schwerpunkt liege auf Prävention und Gesundheitsförderung. Das IGZ-Team wisse zum Beispiel, welche Ernährungsberatung von den Kassen übernommen wird. Die Mitarbeiterinnen können auch Tipps für eine gesunde Lebensweise geben und Stressbewältigungs- oder Bewegungsangebote im Umkreis vermitteln. 

 

Am letzten Freitag im September wurden die Räume des IGZ von Gesundheitsstadtrat Gordon Lemm (M.) und dem Geschäftsführer der Lebensnähe gGmbH, Martin Walther (l.), eröffnet.
Am letzten Freitag im September wurden die Räume des IGZ von Gesundheitsstadtrat Gordon Lemm (M.) und dem Geschäftsführer der Lebensnähe gGmbH, Martin Walther (l.), eröffnet.

 

Derzeit kümmern sich eine Verwaltungsangestellte und vier Beraterinnen um die Anliegen der Menschen. Jede Einzelne bringt auf einem anderen Gebiet besondere Expertise mit. Christiane Schulz etwa ist zertifizierte Senior:innenassistentin. Sie hat in den vergangenen Wochen und Monaten überwiegend zum Thema Alter und Pflege beraten, Kontakt zu den Pflegestützpunkten hergestellt und Senior:innen geholfen, Arztbesuche vorzubereiten. Sie weiß: „Gerade ältere Menschen haben Hemmungen, zum Hörer zu greifen und einen Termin zu vereinbaren.“

 

Wenn es um Familien, Schwangere, Babys und Kinder geht, ist ihre Kollegin Leonore Schicktanz Ansprechpartnerin Nummer eins. Sie berichtet von vielen Gesprächen mit verzweifelten Müttern, die nicht mehr weiterwüssten, weil ihr Baby nicht schlafe und viel weine, oder von Frauen, insbesondere alleinerziehenden, die sich nach Austausch mit anderen Müttern sehnten.

 

Rose Hansen war seit Projektbeginn vor allem damit beschäftigt, Arztpraxen aufzusuchen, dort die neue Gesundheitseinrichtung vorzustellen und Kooperationen zu schließen. Sie hofft, dass viele niedergelassen Mediziner:innen die Chance ergreifen und das IGZ all jenen Patient:innen ans Herz legen, die Unterstützung gebrauchen könnten. „Der Tenor bei den Medizinischen Fachangestellten am Empfang war, dass die sich über eine Zusammenarbeit freuen würden.“ Oft seien gerade sie es, die den Druck und den Ärger aushalten müssten, wenn Patient:innen mit langen Wartezeiten unzufrieden seien oder sich intensivere Beratung und Weitervermittlung zu Nachsorgeangeboten und Einrichtungen wünschten.

 

Integriertes Gesundheitszentrum Marzahn-Hellersdorf

Peter-Weiss-Gasse 1, 12627 Berlin

Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr

T. (030) 589 044 11

E-Mail: igz@lebensnaehe.de