Planungen für Brückenschlag gehen langsam voran

Südlicher Übergang am S-Bahnhof Kaulsdorf:

Planungen für Brückenschlag gehen langsam voran

Genau genommen ist sie nur eine halbe Brücke. Denn die Fußgängerüberführung in Kaulsdorf verbindet lediglich den Bahnhofsvorplatz auf der Nordseite mit dem Bahnsteig. Für mehr reichte vor über 20 Jahren das Geld nicht. Das heißt: Wer Richtung Dorf oder Krankenhaus unterwegs ist, muss entweder durch den Tunnel gehen, um zum Heinrich-Grüber-Platz zu gelangen, oder den treppenlosen, aber langen Umweg über den sogenannten „Galgen“ nehmen. Gerade für ältere Leute, Menschen im Rollstuhl oder Eltern mit Kinderwagen ist das eine ziemliche Zumutung. 

Seit vielen Jahren schon fordern Anwohner:innen und Bezirkspolitiker:innen aller Farben daher den Brückenschlag samt Aufzug vom S-Bahnhof Kaulsdorf nach Süden zum Wilhelmsmühlenweg. Ende 2018 konnte der erste Durchbruch vermeldet werden: Der Senat bestellte die Baumaßnahme bei der DB Station & Service AG. 

 

Über fünf Jahre ist das mittlerweile her, ein Baubeginn aber längst nicht in Sicht. Der Grünen-Abgeordnete Stefan Ziller gehört zu denen, die sich in aller Regelmäßigkeit nach dem Vorhaben erkundigen. Über eine parlamentarische Anfrage konnte er nun in Erfahrung bringen, dass sich die Verlängerung des bestehenden barrierefreien Zugangs als Bestandteil der Rahmenvereinbarung „Bahnhofsmodernisierungsprogramm Berlin“ zwischen Deutscher Bahn und Land Berlin derzeit in der Phase der Projektkonsolidierung und Grundlagenermittlung befindet. Es habe Abstimmungen mit wichtigen Akteur:innen für das Bauprojekt gegeben, darunter auch mit dem Investor, der am Wilhelmsmühlenweg 3 neben zwei Geschäftshäusern ein Boardinghouse mit 30 möblierten Apartments inklusive Tiefgarage bauen möchte. 

 

Darüber hinaus wurde das Projekt mit anderen parallel laufenden Maßnahmen der Bahn koordiniert, teilt das Unternehmen mit. Doch obwohl die geplante barrierefreie Erweiterung des Übergangs derzeit „an wichtigen Stellen vorangetrieben“ werde, wie die Bahn beteuert, sei mit einem Baubeginn erst Anfang der 2030er Jahre zu rechnen. 

Stefan Ziller meint dazu: „Die Weichenstellung für das Vorhaben ist ein wichtiger Schritt.“ Der Zeitplan sei hingegen nicht zufriedenstellend. Er wolle sich dafür einsetzen, die Umsetzung zu beschleunigen. „Das Thema Barrierefreiheit wird angesichts der älter werdenden Menschen immer wichtiger“, so der Grünen-Politiker.