Ein Paradies für Naschkatzen

Die "Kleine Eisinsel" in Kaulsdorf feiert am Kindertag Jubiläum

Ein Paradies für Naschkatzen

So lang sie denken kann, schlägt das Herz von Kerstin Zillmann für Eis. Als Kind investierte sie ihr ganzes Taschengeld in die kühlen Köstlichkeiten. Später hat sie ihren Mann fast zur Verzweiflung gebracht: „Überall, wo wir waren, musste ich die nächstgelegene Eisdiele ansteuern.“

Eines Tages hieß es dann: „Jetzt bekommst du deinen eigenen Laden. Da kannst du dich austoben.“ Zehn Jahre sind seitdem vergangen. Am Kindertag, dem 1. Juni, feiert die „Kleine Eisinsel“ in der Lassallestraße Jubiläum – mit Sektempfang und vielen leckeren Kreationen und Überraschungen. Unter anderem wird Claudia Opitz gegen 15.30 Uhr aus ihrem Kinderbuch „Das Zebra und der Kolibri“ lesen.

Obwohl die Eisdiele ziemlich versteckt in der Kaulsdorfer Einfamilienhaussiedlung zwischen Chemnitzer­ und Striegauer Straße liegt, ist sie im Kiez längst kein Geheimtipp mehr. „Wir haben drei Jahre gebraucht, bis es sich rumgesprochen hat, dass man bei uns leckeres selbst gemachtes Eis essen kann“, schildert die sympathische Inhaberin. Heute stehen die Leute bei schönem Wetter für ein paar Kugeln kaltes Glück mitunter bis auf die Straße an.

 

Insgesamt 57 verschiedene Sorten hat die diplomierte Eisherstellerin zur Auswahl und davon 18 in der Vitrine. Eine Kugel kostet 1 Euro. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala­ rangieren die Geschmacksrichtungen Butterkeks und Schmand. Generell habe sie sehr probierfreudige Kunden, sagt Kerstin Zillmann, für die sie liebend gern in ihrem Eislabor herumexperimentiert und dabei auch ausgefallene Sorten wie zum Beispiel Buttermilch-Sanddorn kreiert. Sie selbst, „eine absolute Kaffee-Tante“, wird bei Kaffee­-Mokka-Eis schwach. So gibt es in der „Kleinen Eisinsel“ nicht nur Gefrorenes, sondern auch ausgezeichnete Heißgetränke und von Freitag bis Sonntag selbst gebackenen Kuchen. Ein Gedicht ist die Himbeer-Windbeutel-Sahnetorte.

 

Doch die Gäste kommen nicht nur wegen der Geschmackserlebnisse. Neben dem gemütlichen Ambiente – drinnen wie draußen – sorgt vor allem die freundliche und herzliche Art von Kerstin Zillmann für absolute Wohlfühlatmosphäre. „Es ist hier sehr familiär. Man kennt sich und schätzt einander. Im Laufe der Jahre sind sogar Freundschaften entstanden,“ freut sich die 61-Jährige, die sehr viel Wert auf eine individuelle Bedienung legt. Seinen Eisbecher etwa kann man sich in der „Kleinen Eisinsel“ nach Lust und Laune zusammenstellen lassen. Weil es aber immer schwieriger wird, Aushilfskräfte für den Laden zu finden, fehlt der Inhaberin häufig die Zeit für einen Plausch mit ihren Kunden. „Das bedauere ich sehr. Gerade auch die älteren Bewohner aus dem Viertel sind so dankbar, wenn ich mir ein wenig Zeit nehme und ein Ohr für sie habe.“

Wer Interesse hat, Kerstin Zillmann in ihrer Eisdiele unter die Arme zu greifen, kann sich bei ihr telefonisch unter T. 0171.456 93 58 melden.

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Kleine Eisinsel

Lassallestraße 29, 12621 Berlin

Do/Fr: 15-19 Uhr | Sa/So: 13-19 Uhr