Wer kommt mit nach Schweden?

Kostenloses Auslandspraktikum für junge Arbeitssuchende / Infotag am 16.4.

Wer kommt mit nach Schweden?

Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für ein Praktikum in der Ferne. Denn so ein Auslandsaufenthalt kann den gesamten Lebensweg positiv beeinflussen: Man ist mal ziemlich auf sich allein gestellt, bekommt spannende Einblicke in andere Kulturen und mehr Klarheit darüber, in welche Richtung es später beruflich gehen soll.

 

Arbeitssuchenden zwischen 18 und 35 Jahren bietet der Verein Kids & Co regelmäßig die Möglichkeit, für zwei Monate ein Praktikum im europäischen Ausland zu machen. Im August heißt es Koffer packen für Schweden. Was die Teilnehmenden dort erwartet, darüber informiert Kids & Co am 16. April von 14 bis 18 Uhr ganz ausführlich im BerufeHaus Sonneneck (Alt-Hellersdorf 29-31).

Unsere Interviewpartnerin Stefanie Hutsch (32) ist eine von vier Sozialpädagoginnen, die bei der Vorbereitung helfen, im Ausland dann Ansprechpartner sind und – ganz wichtig – die Teilnehmenden anschließend beim Einstieg in Ausbildung oder Arbeit begleiten. Denn darum geht es schließlich bei dem Qualifizierungs- und Vermittlungsprojekt „IdeAl für Berlin“.

 

Was kostet so ein Praktikum?

Die Teilnehmenden müssen nichts bezahlen – Reisekosten, Unterkunft, Verpflegung und auch die Freizeitausflüge an den Samstagen werden im Rahmen des Programms „Integration durch Austausch“ – kurz IdA – aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finanziert.

 

Wer kann sich bewerben?

Junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren, die derzeit weder in Ausbildung noch im Job sind. Insgesamt vergeben wir zehn Plätze. Oft ist die Gruppe total gemischt. Abiturient*innen sind darunter, Schulabbrecher*innen, junge Mütter und auch Geflüchtete. Die meisten kommen aus dem Bezirk.

 

Wie wird das so in Schweden?

Örebro ist eine idyllische Kleinstadt im Landesinneren und liegt am viertgrößten See Schwedens. Wir wohnen in einer Bed-and-Breakfast-Unterkunft. Unser Team ist immer vor Ort und unterstützt, doch die Teilnehmenden müssen ihren Alltag allein meistern und täglich zur Arbeit gehen. Einmal pro Woche­ findet ein kleiner Sprachkurs statt und sonnabends unternehmen wir etwas gemeinsam.

 

Wo arbeiten die Praktikanten?

Unser schwedischer Kooperationspartner, die soziale Organisation Actíva, sucht nach Arbeitsmöglichkeiten entsprechend den Wünschen und Stärken unserer Teilnehmenden. Besonders beliebt waren bislang soziale Berufe mit Kindern und Jugendlichen. Angeboten werden auch Praktikumsplätze in Hotels und Restaurants, im Garten- und Landschaftsbau und in verschiedenen Werkstätten. Worauf ich mich besonders freue: Während unseres Aufenthalts verwandelt sich die Stadt wieder in eine große Open-Art-Galerie. Künstler aus der ganzen Welt bauen dort ihre Skulpturen auf. Vor zwei Jahren hat eine junge Frau aus unserer Gruppe die Kunstwerke bewacht und Touristen über das Projekt informiert. Diese Stelle ist auch diesmal frei.

 

Wissen die jungen Menschen überhaupt, was genau sie machen wollen?

Vor der Abreise gibt es einen Vorbereitungskurs, der zweimal wöchentlich von 9 bis 14 Uhr stattfindet. Da erarbeiten wir gemeinsam, wo die Interessen und Stärken der einzelnen Personen liegen. Es wird auch ein kleines Bewerbungsvideo gedreht und ein Motivationsschreiben verfasst. Darüber hinaus stehen interkulturelles Training, Englisch, Teambuilding und Landeskunde auf dem Stundenplan.

 

Sie kennen Schweden schon. Was gefällt Ihnen an dem Land?

Landschaft und Leute. In Schweden herrscht auch eine ganz andere Arbeitsatmosphäre. Ganz auffällig sind die flachen Hierarchien­. Man merkt überhaupt nicht, ob man es gerade mit dem Hausmeister oder dem Chef eines Unternehmens zu tun hat. Einer unserer Teilnehmer war völlig verblüfft, dass in der schwedischen Gastronomie nicht ein einziges Mal gemeckert oder gebrüllt wurde. Er kannte den rauen Ton aus deutschen Küchen. Man hat durch diesen sehr freundlichen und entspannten Umgang gleich einen ganz anderen Zugang zur Arbeit.

 

Was nehmen die Teilnehmenden von der Zeit im Ausland mit?

Ich mache dieses Projekt bei Kids & Co seit 2011 und möchte behaupten, dass es noch niemanden gab, der nicht in irgendeiner Form von dem Praktikum profitiert hat. Die Teilnehmenden kommen gestärkt zurück, sind voll motiviert, selbstständiger und auch selbstbewusster. Manche arbeiten zum ersten Mal, andere sind noch nie aus ihrem Kiez herausgekommen. Den meisten tut es einfach gut, dem gewohnten Trott für eine Weile zu entfliehen. Sie fangen noch mal neu an.

 

Wie geht es zu Hause weiter?

Dem Praktikum folgen zwei Monate Nachbereitung, um die nächsten Schritte in Richtung Arbeit und Ausbildung zu planen. Wir sind auch mit Unternehmen aus der Region gut vernetzt. Ein Partner ist das Autohaus Koch. Dort hat zum Beispiel ein Teilnehmer, nachdem er im vergangenen Herbst in Frankreich war, ein Praktikum absolviert. Inzwischen ist die Tinte unter dem Ausbildungsvertrag trocken.

 

Vorbereitungsphase

Mai bis August

Praktikum in Schweden

19. August bis 18. Oktober

Nachbereitung/Vermittlung

Oktober bis Dezember

Anmeldung ab April 2019

Mail: Ida@kids-und-co.de

Telefon: (030) 90 90 17 63

Web: kids-und-co.de/integration