Marathon-Debüt nach Maß

Fortunas Mustapha El Ouartassy lief die 42,195 Kilometer in 2:15:28 Stunden

Marathon-Debüt nach Maß

Für Mustapha El Ouartassy ist am Wochenende ein Traum in Erfüllung gegangen. Zehn Jahre hatte der Marokkaner auf den Tag seines allerersten Marathons hingearbeitet und dabei viele Entbehrungen und Rückschläge in Kauf nehmen müssen. Am 28. April war es dann endlich so weit. Der Hoffnungsträger vom 1. VfL Fortuna Marzahn ging beim Düsseldorf-Marathon an den Start und präsentierte sich über die 42,195 Kilometer in ganz starker Verfassung.

 

Nach 2:15:28 Stunden passierte El Ouartassy als Siebter die Ziellinie. Damit unterbot er gleich bei seinem Debüt die IAFF-Norm für die Leichtathletik-WM 2019 in Dohar von 2:16:00 Stunden. Der 28-Jährige profitierte von den guten Bedingungen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt und hatte sich das Rennen gut eingeteilt. Er lief die zweite Hälfte sogar schneller als die erste und konnte auf dem letzten Abschnitt noch zehn Läufer hinter sich lassen.

Das beeindruckte auch seinen Trainer Hansi Stephan, der auf eine Zeit von unter 2:20 Stunden gehofft hatte. Bei einer Leistungsdiagnose des Sportmedizinischen Dienstes der Charité war im Januar 2019 allerdings bereits eine Zeit von 2:16:00 prognostiziert worden.

 

Wäre Mustapha El Ouartassy, der 2017 als Flüchtling in die Bundesrepublik kam, bereits deutscher Staatsbürger, hätte er sich mit dieser Leistung die Silbermedaille für die im Rahmen des Düsseldorf-Marathons ausgetragene DM gesichert. In der Deutschen Jahresbestenliste rangiert er nun auf Platz drei. Der Athlet und sein Verein hoffen nun, dass der junge Marokkaner endlich eine Aufenthaltserlaubnis erhält, um in Marzahn-Hellersdorf seine sportliche Entwicklung voranzutreiben. „In Marokko hat er dafür keine Möglichkeiten“, sagt Doris Nabrowsky, Leiterin der Leichtathletik-Abteilung des 1. VfL Fortuna Marzahn.