Zwei Mamas wollen eine Schule gründen

Informationsveranstaltung zum Projekt am 7. September im Pestalozzi-Treff

Zwei Mamas wollen eine Schule gründen

Wie alle Berliner Bezirke steuert auch Marzahn-Hellersdorf auf einen dramatischen Mangel an Schulplätzen zu. Schon jetzt sind viele Einrichtungen überbelegt oder stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Zwei Mütter aus Mahlsdorf haben nun den Entschluss gefasst, in ihrem Kiez ein wenig Entlastung in die angespannte Platzsituation zu bringen. Sie wollen eine eigene Schule gründen.

 

Dort soll altersübergreifend gelernt werden – ganz ohne Zensuren, Hausaufgaben und Frontalunterricht. „Wir wollen, dass sich die Kinder ernst genommen fühlen, dass sie mitentscheiden können und Spaß haben“, sagt Stefanie Nosek. Die 37-jährige Krankenschwester ist Mutter von zwei Kindern. Ihr großer Sohn kommt nächstes Jahr in die erste Klasse. Mit der Freien Schule Mahlsdorf wird es bis dahin sicher nichts, denn es gilt noch einige Hürden zu meistern, bevor der Traum von der Privatschule Wirklichkeit wird. Um an Kredite für das Mammutprojekt zu kommen, sind Stefanie Nosek und ihre Mitstreiterin Vivian Kammholz gerade dabei, einen Verein zu gründen, der später auch als Träger der Schule fungiert.

 

Bereits auf Hochtouren läuft die Suche nach einem Grundstück, das die beiden am liebsten pachten würden. „Für die Unterrichtsräume wollen wir auf Container zurückzugreifen, weil die schneller gebaut und vergleichsweise kostengünstig sind.“ Außerdem könne eine Containerschule viel leichter erweitert werden. Starten soll die Schule mit einer Grundschulklasse von 10 bis 15 Kindern. Peu à peu ist ein Ausbau bis zur zehnten Klasse angedacht. Hinsichtlich des Schulgelds geht Vivian Kammholz von nicht mehr als 300 bis maximal 400 Euro monatlich aus.

Während die Suche nach einem geeigneten Grundstück den beiden Frauen angesichts immer knapper werdender Flächen und explodierender Baulandpreise noch Bauchschmerzen bereitet, sind die beiden engagierten Mütter zuversichtlich, mit Experten an ihrer Seite für das Projekt grünes Licht von der Senatsverwaltung für Bildung zu bekommen und auch Lehrkräfte gewinnen zu können. Läuft alles nach Plan, könnte die Freie Schule Mahlsdorf im Sommer 2021 eröffnen.

 

Am 7. September um 15 Uhr werden Vivian Kammholz und Stefanie Nosek ihre Idee interessierten Eltern und Pädagogen vorstellen. Wegen der großen Resonanz laden sie nicht wie geplant ins CDU-Bürgerbüro ein, sondern in den Pestalozzi-Treff (Pestalozzistraße 1a). Zu Beginn der Veranstaltung wird der Dokumentarfilm „Schools of Trust“ gezeigt. Anschließend gibt es eine offene Diskussionsrunde. Anmeldung: freieschulefuermahlsdorf@web.de