Auf dem Weg zur eigenen Schule


Konzept eingereicht // Nächstes Jahr soll es losgehen

Auf dem Weg zur eigenen Schule

Nächste Etappe geschafft: Stefanie Nosek, Cathérine Grote und Vivian Kammholz präsentieren stolz den ersten Konzeptentwurf für die „Demokratische Schule Mahlsdorf“.
Nächste Etappe geschafft: Stefanie Nosek, Cathérine Grote und Vivian Kammholz präsentieren stolz den ersten Konzeptentwurf für die „Demokratische Schule Mahlsdorf“.

Marzahn-Hellersdorf soll eine „Demokratische Schule“ bekommen. Diesen Plan verfolgt der von Eltern gegründete Verein „miteinander wachsen“ schon seit einiger Zeit. Auf dem Weg dorthin wurde jetzt ein wichtiges Etappenziel erreicht: Der erste Konzeptentwurf ist fertig und liegt der Senatsbildungsverwaltung zur Prüfung vor. „Wir wollen nächstes Jahr starten“, kündigt Zweifach-Mama Stefanie Nosek (Foto l.) an.

Damit das klappt, steht für sie und ihre Mitstreiter*innen die Suche nach einem Schulgebäude nun ganz oben auf der Agenda. Doch die Chancen, noch auf die Schnelle eine geeignete Immobilie mit einer Fläche von mindestens 150 bis 200 Quadratmetern aufzugabeln, schwinden. „Daher könnten wir uns vorstellen, übergangsweise Büroräume anzumieten“, sagt Mitinitiatorin Vivian Kammholz (Foto r.).

 

Das sollte fürs Erste auch genügen, denn die Einrichtung in freier Trägerschaft startet ganz klein als offene Ganztagsgrundschule mit bis zu 15 Erst-, Zweit- und Drittklässler*innen. Sie soll langsam wachsen und später eine Oberstufe dazubekommen. „Die Erweiterung zur Gemeinschaftsschule ist uns wichtig, damit die Kinder bis zum Mittleren Schulabschluss zusammenbleiben können“, sagt Stefanie Nosek, deren großer Sohn dieses Jahr eingeschult wird und zunächst eine kommunale Schule besucht, bis es grünes Licht für die neue Schule gibt.

 

Dort läuft der Schulalltag dann ganz anders, als es der Junge jetzt kennenlernen wird. Das Konzept der „Demokratischen Schule“ sieht nämlich vor, dass die Kids alters- und fächerübergreifend ganz ohne Zensuren, Hausaufgaben und Frontalunterricht lernen. Feste Stundenpläne gibt es nicht. Stattdessen steht den Mädchen und Jungen, die das gleiche Stimmrecht wie ihre Lehrkräfte und Eltern haben sollen, eine ganze Bandbreite an Angeboten offen. Das reicht von Projekten und Kursen bis hin zu Exkursionen und Besuchen von außerschulischen Lernorten. Was sie wann, wie und mit wem lernen, das dürfen die Schüler*innen weitgehend selbst entscheiden. Damit orientiert sich die freie Schule stark an dem offenen Ansatz, den mittlerweile viele Kitas verfolgen. 

 

Vivian Kammholz betont, ihr und ihren Mitstreiter*innen sei nicht daran gelegen, eine Privatschule für Kinder von wohlsituierten Eltern zu gründen. Vielmehr gehe es darum, auch angesichts der mitunter proppenvollen öffentlichen Schulen ein alternatives Angebot zu machen und damit die bezirkliche Bildungslandschaft zu bereichern. Damit Mädchen und Jungen aus Familien mit kleinem Einkommen ebenfalls die Schule besuchen können, soll der Elternbeitrag so niedrig wie möglich gehalten und sozial gestaffelt werden. Am 22./23. August wird der Verein das Schulkonzept interessierten Eltern und Pädagog*innen auf dem Familientraditionsfest vorstellen.

Infos auf www.freie-schule-mahlsdorf.de