Politiker fordern mehr Sicherheit an den Seen


Trotz des Badeverbots:

Politiker fordern mehr Sicherheit an den Seen

Baden ist hier eigentlich verboten. An die Kaulsdorfer Seen und den Biesdorfer Baggersee strömen trotzdem täglich Tausende Besucher. © pressefoto-uhlemann.de
Baden ist hier eigentlich verboten. An die Kaulsdorfer Seen und den Biesdorfer Baggersee strömen trotzdem täglich Tausende Besucher. © pressefoto-uhlemann.de

In diesen Tagen tummeln sich an und in den bezirklichen Seen wieder Tausende Badegäste. Dabei ist das eigentlich verboten. Während am Biesdorfer Baggersee, einem Regenrückhaltebecken, die Wasserqualität zu wünschen übriglässt, liegen die Kaulsdorfer Seen in einer Trinkwasserschutzzone. 

Das kümmert aber die wenigsten, zumal die Leute keine Kontrollen oder Sanktionen durch das Ordnungsamt fürchten müssen. Da offizielle Bademöglichkeiten in Marzahn-Hellersdorf fehlen, toleriert Berlins einziger Bezirk ohne Freibad das wilde Planschen. 

 

Nach einem tödlichen Badeunfall Anfang August am Biesdorfer Baggersee werden Forderungen nach mehr Sicherheit allerdings wieder lauter. In einer Pressemitteilung verweist der Kreisverband der Grünen darauf, dass es an den Seen weder Schwimmleinen noch Nichtschwimmerbereiche gebe – geschweige denn Aufsichtspersonen oder Rettungsschwimmer, die die Lage im Blick haben. „Das Badeverbot wird aktuell durch die Badegäste nicht akzeptiert und durch das Bezirksamt nicht durchgesetzt. Darum fordern wir, dass geprüft wird, inwiefern Rettungsschwimmer in der Badesaison am Wochenende und in der Sommer-Ferienzeit täglich an den Seen eingesetzt werden können“, sagt Pascal Grothe.

 

Bei den Linken sieht man das ähnlich. Ihr Fraktionschef in der BVV, Bjoern Tielebein, findet, das Bezirksamt sollte prüfen, ob der Einsatz von Rettungsschwimmern trotz des derzeitigen Badeverbots möglich sei. Darüber hinaus regt der Lokalpolitiker für den Biesdorfer Baggersee an, parallel zur Suche nach einem Freibad-Standort das vorgeschlagene Badeschiff möglicherweise von einem Investor realisieren und privat betreiben zu lassen. Durch eine solche offizielle Badenutzung wären zu festen Zeiten Rettungsschwimmer vor Ort.

 

Die CDU macht auf ein weiteres Problem aufmerksam: Insbesondere am Biesdorfer Baggersee eskaliere die Situation in den Abend- und Nachtstunden immer wieder, berichtet Christian Gräff. Die Anwohner sind genervt vom Müll und Krach, den regelmäßigen Ausschreitungen und dem exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum einiger Besucher. „Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Lösungsmöglichkeiten“, schreibt der Biesdorfer Abgeordnete in seinem Newsletter. „Die eine wäre, rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst einzusetzen, der das Gelände kontrolliert und in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Jugendamt und dem Ordnungsamt Platzverweise erteilt.“ 

Alternativ schlägt er vor, einen Zaun um den See zu ziehen, das Gelände bis zur Dämmerung kostenfrei zugänglich zu machen und danach bis in die frühen Morgenstunden abzuschließen. Dieses Modell habe sich für den Biesdorfer Park bereits bewährt. „Natürlich wird es auch nachts noch Menschen geben, die einen bestehenden Zaun überwinden, aber nicht in solchen Massen“, erklärt Gräff.