Das ehemalige „Mecki“ kommt weg

Auf dem Areal in Kaulsdorf-Nord sollen 124 neue Wohnungen entstehen

Das ehemalige „Mecki“ kommt weg

Das Gebäude der einstigen Wohngebietsgaststätte „Mecklenburg“ ist ziemlich heruntergekommen.
Das Gebäude der einstigen Wohngebietsgaststätte „Mecklenburg“ ist ziemlich heruntergekommen.

Unten Restaurant, oben Kristallbar: Zu DDR-Zeiten war die Clubgaststätte „Mecklenburg“ in Kaulsdorf-Nord ein angesagter Treffpunkt. Doch das „Mecki“ ist schon lange Geschichte. Inzwischen hat der zweistöckige Gebäudekomplex nicht nur etliche wechselnde Nutzungen, sondern auch seine besten Jahre hinter sich. Nun droht die Abrissbirne. Der private Eigentümer will auf dem Grundstück an der Lion-Feuchtwanger-Straße, Ecke Teterower Ring Wohnungen errichten.

Wie der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg auf Nachfrage von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen erfuhr, ist ein Ensemble mit zwei sechsgeschossigen Mehrfamilienhäusern, einer erdgeschossigen Parkebene und einem darüberliegenden Gartenplateau geplant. 124 Wohnungen und 62 Garagenplätze sollen entstehen. Der Bauantrag wurde bereits im März eingereicht und befindet sich derzeit in der Prüfung.

 

Auf die Frage, welche Herausforderungen sich durch das Neubauprojekt für die soziale Infrastruktur im Kiez ergeben, wurde Ronneburg mitgeteilt, der Bezirk rechne am Standort mit etwa 250 neuen Bewohnern. Diese würden schätzungsweise einen Bedarf von 13 zusätzlichen Kita- und 15 Grundschulplätzen erzeugen. Angesichts des für Hellersdorf prognostizierten Wachstums von 9.000 Einwohnern seien die Auswirkungen auf die benötigten Kita- und Schulplätze vergleichsweise gering. „Durch das Vorhaben entsteht demnach kein Problem, das noch nicht bekannt und bereits berücksichtigt wäre“, heißt es in der schriftlichen Antwort. 

 

Kristian Ronneburg sieht das anders. Er verweist auf weitere Wohnungsbauprojekte, die in absehbarer Zeit folgen werden, und fordert daher, den Ausbau der sozialen Infrastruktur voranzutreiben. Vor allem die Versorgung mit Grundschulplätzen im Viertel dürfte problematisch werden. Ronneburg findet, das Bezirksamt sollte aus diesem Grund prüfen, ob an der Erich-Kästner-Straße statt des geplanten Gymnasiums eine Gemeinschaftsschule errichtet werden könne. Damit würde sowohl dem Bedarf an Grundschul- als auch an Oberschulplätzen in Hellersdorf-Süd Rechnung getragen werden, so seine Überlegung. Aber ginge das ohne weiteres? Immerhin steht das Bedarfsprogramm für die neue Oberschule bereits. Im Herbst 2022 soll Baubeginn sein. Bildungsstadtrat Gordon Lemm (SPD) sagt zum Vorschlag des Linken-Abgeordneten: „Das würde uns bei der Fertigstellung um ein bis zwei Jahre zurückwerfen.“ Davon abgesehen werden die Gymnasial­plätze auch schlichtweg gebraucht. „Sonst hätten wir die Schule überhaupt nicht genehmigt bekommen.“ 

Genau wie Ronneburg sieht aber auch Lemm deutlichen Bedarf für eine weitere Grundschule in der Region. „Dafür haben wir aktuell zwei Flächen im Blick: ein Grundstück an der Maxie-Wander-Straße und eines am Auerbacher Ring.“