Skat und Kunst am Boulevard Kastanienallee

Eröffnung der Ausstellung Fehlfarbe“ im mp43-projektraum für das periphere

Skat und Kunst am Boulevard Kastanienallee

Reizen, bedienen und stechen: Seit über 200 Jahren wird hierzulande Skat gekloppt. Am Boulevard Kastanienallee gibt es neuerdings ein Kunstprojekt, bei dem sich alles um das einst beliebteste Spiel der Deutschen dreht. Anwohner*innen können sich zum Zocken treffen, aber auch in Workshops kreativ werden und eigene Spielkarten-Motive entwerfen. Heute (11. Oktober) eröffnet um 15 Uhr die erste Ausstellung zum Projekt.

Noch bis 25. Oktober werden im mp43-projektraum für das periphere (Stollberger Straße 73) jeden Donnerstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr Arbeiten von Gunhild Kreuzer, Andrej Zwetzig, Albert Markert und Carola Rümper gezeigt. Die vier Künstler*innen leiten die Workshops zur Gestaltung und Herstellung der Spielkarten und stellen sich in der Gruppenausstellung „Fehlfarbe“ vor.

 

Damit beginnt gewissermaßen die aktive Phase für das Kunstprojekt „Boulevard ist Trumpf – ein Skatblatt für das Quartier“, das bis Ende 2022 mit Mitteln aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ finanziert wird. Alle dürfen mitmachen, spielen, experimentieren und kommunizieren – ganz gleich ob sie Skat-Profis oder blutige Anfänger*innen, jung oder alt sind. Der Einstieg ist jederzeit möglich. In den Workshops erlernen die Teilnehmenden verschiedene Kunsttechniken unter professioneller Anleitung. Die Termine werden rechtzeitig in einem extra erstellten Blog veröffentlicht. 

 

Außerdem läuft derzeit der Aufruf „Stich“. Gesucht wird das Rückseiten-Motiv für die individuell gestalteten Kartenspiele. Vorschläge werden ab sofort per E-Mail (mp43@carola-ruemper.eu), vom Quartiersmanagement und zu den Öffnungszeiten des mp43 entgegengenommen. Abgabefrist ist der 4. Dezember 2020. Die öffentliche Präsentation der Einsendungen soll Ende des Jahres erfolgen.


 

 

„Fehlfarbe“

11.10. bis 25.10.2020 

Öffnungszeiten: Do+So, 15-18 Uhr und auf Anfrage 

 

mp43-projektraum für das periphere 

Stollberger Straße 73, 12627 Berlin 

(Eingang Boulevard Kastanienallee) 

E-Mail: mp43@carola-ruemper.eu 

Web: www.boulevardisttrumpf.blogspot.com

 

Die beteiligten Künstler*innen

Gunhild Kreuzer arbeitet als Performerin und Aktionskünstlerin. Unter anderem führte sie das Projekt lieb und teuer im Kastanienboulevard durch, für das sie Anwohner*innen befragte, was ihnen lieb und teuer ist. Die entstandenen Fotos und Texte werden derzeit ausgestellt. 

 

Albert Markert leitet das Projekt „Augenramsch“. Dabei wird das Verhältnis von Skat, Schach und Fußball untersucht und der Frage nachgegangen, was das alles mit Leonardo da Vinci, Kulturkritik, Kohlenstoffchemie, Pseudomathematik und freiem Denken zu tun hat. 

 

Andrej Zwetzig studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration. Seit 2013 arbeitet er als freiberuflicher Illustrator und unterrichtet in den Bereichen Illustration, Druckgrafik sowie Malerei. 2015 gründete er das Studio „wir sind Atelier“ in der Hellersdorfer Promenade. In seinem Hauptstil arbeitet Andrej Zwetzig vor allem mit Tusche und Feder, aber auch Kaltnadelradierung und Linolschnitt gehören zu seinem Repertoire. In der Ausstellung stellt er nicht die Druckergebnisse aus, sondern das Nebenprodukt: die geschnitzte Linolplatte. 

 

 

Carola Rümper arbeitet als Konzeptkünstlerin und betreibt seit 2010 den Projektraum mp43-projektraum für das periphere in Marzahn-Hellersdorf. Sie greift in ihrer künstlerischen Arbeit gesellschaftliche Themen und Phänomene auf und entwickelt partizipatorische Projekte. In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Projekte im Boulevard Kastanienallee durchgeführt. In der Ausstellung präsentiert sie das Projekt „live spot“, das 2018 für die Kommunale Galerie Schloss Biesdorf entwickelt wurde.