Zurück zum Holz – Comeback eine Uralt-Baustoffs

Digitale Plattform stellt architektonische Perlen aus der Region vor

Zurück zum Holz – Comeback eines Baustoffs

Ein uralter Werkstoff erlebt momentan ein Revival. Klimaschonend, nachwachsend und leistungsfähig erobert Holz die Architekturszene. Auch das Land Berlin baut und plant inzwischen vielfach mit Holz, um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Vergangene Woche ist eine digitale „Holzbau-Plattform“ online gegangen, die mehr als 70 innovative Projekte aus der Region vorstellt. Auch fünf Marzahn-Hellersdorfer Bauten sind vertreten.

Der Holzbau-Atlas ist ein Gemeinschaftsprojekt der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und des Natural Building Labs (NBL) der Technischen Universität Berlin (TU). Im Rahmen eines Seminars zum klimagerechten Bauen entstand die Idee, mithilfe der Online-Plattform die vielseitigen Möglichkeiten des umweltfreundlichen Baustoffs bekannter zu machen. 

Planende, Politikerinnen und Politiker, Mitarbeitende der Verwaltungen, Studierende und Interessierte erhalten ein umfassendes Bild der Holzbau-Vielfalt in Berlin und dem Umland. 

 

Zu entdecken gibt es sowohl historische als auch zeitgenössische Bauten. Porträtiert werden Mehrfamilienhäuser, Kantinen, Schulen, Hallentragwerke mit aufwendiger Holzkonstruktion und viele andere architektonische Perlen. Nutzerinnen und Nutzer gelangen über eine interaktive Karte zu den Projekten, erhalten Einblick in die Konzepte und Pläne, bekommen Daten und Fakten geliefert und können sich durch hübsche Architektur-Fotos und clevere Grundrisse klicken. 

 

Beispiele für innovative Holzbauten hat auch Marzahn-Hellersdorf vorzuweisen. Das 2016 gebaute Umweltbildungszentrum am Wuhleteich im Kienbergpark gehört ebenso dazu wie das 2015 fertiggestellte Verwaltungsgebäude der Firma Flexim (Boxberger Straße 4) und die Trampolinhalle MYJUMP (Allee der Kosmonauten 30) aus dem Jahr 2017. Im selben Jahr wurde auch das Bezirkliche Informationszentrum (BIZ) am Fuße des Jelena-Šantić-Friedensparks (Hellersdorfer Straße 159) nach nur „Goldkästchen“ vier Monaten Bauzeit eingeweiht. Es wird von Kennern wegen der mattgoldenen Fassade, die aus zu 100 Prozent recyclebarem Aluminium-Paneelen bestehen soll, auch liebevoll „Goldkästchen“ genannt. Alle Außen- und Innenwände des Eingeschossene bestehen aus Holz.

 

Jüngstes Projekt ist die im Sommer 2019 eröffnete Integrierte Sekundarschule in Mahlsdorf (An der Schule 41) samt Sporthalle. Sei dient auch als Vorlage für eine weitere bezirkliche Holzmodulschule, die Ende 2021/Anfang 2022 an der Bisamstraße in Mahlsdorf-Nord gebaut werden soll.

Ebenfalls aus vorgefertigten Holzmodulen zusammengesetzt wird die neue Kita am Kummerower 30. Sie ist Teil des sogenannten MOKIB-Programms (Modulare Kita-Bauten für Berlin) des Senats und könnte im zweiten Quartal 2021 eröffnen. Der Kita-Eigenbetrieb Kindergärten NordOst (KiGäNo) soll dort künftig bis zu 136 Kinder aufnehmen können.

Weitere Holzbauten dürften folgen, denn nachhaltigem und energieeffizientem Bauen gehört die Zukunft. Und nicht nur ökologisches Aspekte, sondern auch seine bautechnischen Eigenschaften sprechen für Holz. Unter anderem ermöglicht das Material ein hohes Maß an Verfertigung und es kann einfach mit anderen Baustoffen wie Beton, Glas, Metall und Ziegeln kombiniert werden.

 

Der Holzbau-Atlas steht im Internet unter: www.holzbauatlas.berlin

Kontakt: info@holzbauatlas.berlin