Hortgebühren in Berlin werden ausgesetzt

Weil im verschärften Lockdown keine Betreuung angeboten werden kann

Hortgebühren in Berlin werden ausgesetzt

Aktuell müssen viele Eltern Arbeit und Kinderbetreuung rund um die Uhr zu Hause managen. © Serhii, Adobe Stock
Aktuell müssen viele Eltern Arbeit und Kinderbetreuung rund um die Uhr zu Hause managen. © Serhii, Adobe Stock

Berlin erlässt Eltern von Hortkindern die Kostenbeteiligung für den Januar. Wie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie mitteilte, werden die Beiträge im Februar auf Null Euro gesetzt, weil für den laufenden Monat bereits bezahlt werden musste, ohne dass es ein Betreuungsangebot gab.

Familien, die den Vertrag für die ergänzende Förderung und Betreuung mit dem Jugendamt abgeschlossen haben, müssen nicht tätig werden, wenn sie im Jugendamt eine Einzugsermächtigung hinterlegt haben, heißt es in einem heute veröffentlichen Schreiben. Sofern die Zahlung der Elternkostenbeteiligung über einen Dauerauftrag erfolgt, sollten die Eltern diesen rechtzeitig für den Monat Februar anpassen. Wer hingegen mit einem Träger der freien Jugendhilfe einen Vertrag für die Hortbetreuung abgeschlossen hat, wird gebeten beim Träger in Erfahrung zu bringen, wie dieser die Verrechnung plant.

 

Seit dem verschärften Lockdown sind die Berliner Grundschulen nur noch für die Notbetreuung geöffnet. Hort gibt es nicht. Oft müssen Eltern im Homeoffice ihr Arbeitspensum abspulen und gleichzeitig rund um die Uhr für die Kinder da sein. Da sei es selbstverständlich, dass Berlin die Hortgebühren aussetze, erklärt die zuständige Senatorin Sandra Scheeres. „Wir können derzeit nur hoffen, dass unsere Ganztagsschulen bald wieder ein verlässliches und vielfältiges Betreuungsangebot anbieten können“, so die SPD-Politikerin weiter.

 

Sollte der Lockdown noch länger dauern und die Kinder weiterhin nicht in den Hort gehen können, wird laut Senatsverwaltung auch für den Monat Februar die Elternkostenbeteiligung erlassen, wenn bis einschließlich 20. Februar keine Betreuung erfolgt ist.

 

Marzahn-Hellersdorfs Familienstadtrat Gordon Lemm (SPD) hatte am Mittwoch öffentlich gefordert, die Hortkosten zu erstatten. „Auch wenn das Geld durch die Pandemie absehbar knapper wird im Land Berlin, wäre das ein wichtiges Zeichen für unsere Familien, die mit der Situation sehr belastet sind“, schrieb Lemm in den sozialen Medien. Er rechnete vor, dass Eltern mit einem Kind durch das Aussetzen der Kostenbeteiligung im Einzelfall bis zu 243 Euro sparen würden.