Eisenacher Straße: Bezirk ringt weiter um Erneuerung der Hellersdorfer Brücken

Variantenuntersuchung ist abgeschlossen

Bezirk ringt um neue Hellersdorfer Brücken

Mit der Eisenacher Straße wird in den kommenden fünf Jahren eine wichtige Verbindung zwischen Marzahn und Hellersdorf für über zehn Millionen Euro in Schuss gebracht und ausgebaut. Nach wie vor ungeklärt ist, was aus den zwei alten Brücken wird, die auf halber Strecke über die Neue Wuhle und die Wuhle führen. Obwohl die Gehwege dort viel zu schmal sind und Radwege gänzlich fehlen, wollte die zuständige Senatsverkehrsverwaltung den Bereich in seinem jetzigen Zustand belassen. Erst nach heftigen Protesten aus dem Bezirk wurde eine Machbarkeitsstudie finanziert. Am Mittwoch hat Marzahn-Hellersdorfs Verkehrsstadträtin Nadja Zivkovic (CDU) die Ergebnisse der Untersuchung im Ausschuss für Umwelt, Natur, Verkehr und Lokale Agenda vorgestellt.

Es sei nur logisch, im Zuge der aufwendigen Straßensanierung auch die Hellersdorfer Brücken zu erneuern, sagte Nadja Zivkovic: „Sie fahren sonst auf einer schönen Straße mit ordentlichen Rad- und Gehwegen und kommen dann an diese schmale Stelle, die der FahrRat völlig zurecht als zu eng und zu gefährlich kritisiert – übrigens auch für Rollstuhlfahrer.“

Aus diesem Grund hatten sich die Bezirksverordnetenversammlung und Zivkovic für die Brückensanierung stark gemacht. Die gute Nachricht ist nun: Eine Erneuerung der Wuhle-Querung ist durchaus machbar. 

 

Vier Varianten, ein klarer Favorit

Vier Varianten sind in den vergangenen Monaten von dem beauftragten Planungsbüro Kirste Ingenieure untersucht worden. Die Vorzugsvariante würde 928.000 Euro kosten und könnte in 21 Monaten realisiert werden. Sie sieht vor, die bestehenden Bauwerke wegzureißen und durch neue Brücken zu ersetzen. Diese wären 7,5 Meter breiter (17,5 m) als die alten und böten links und rechts der Fahrbahn ausreichend Platz für Geh- und Radwege. Auch der Eingriff in die Natur wäre mit einem Flächenmehrbedarf von 382 Quadratmetern vergleichsweise gering, erklärte Zivkovic. 

 

Vorstellbar ist auch, beide Brücken zurückzubauen und nur noch eine Brücke zu errichten, die dann über beide Gewässer führt. Diese Maßnahme (Variante 2) wäre mit 1,73 Millionen Euro allerdings nicht nur deutlich teurer, sondern würde auch ein langwieriges Planfeststellungsverfahren erfordern. 

 

Wegen des schlechten Zustands der Brücken verworfen wurde Variante 3, wonach beide Brücken erhalten blieben und auf der linken und rechten Seite um einen Geh- und Radweg erweitert würden. 

Gegen Variante 4 – den Bau einer zusätzlichen Brücke für den Radverkehr und einer weiteren für Fußgängerinnen und Fußgänger – sprechen neben dem großen Eingriff in das Wuhletal und der langen Bauzeit von 24 Monaten auch die Kosten. Sie werden auf 1,6 Millionen Euro beziffert.

 

Verkehrsverwaltung ist am Zug

Für knapp eine Million Euro in weniger als zwei Jahren zwei neue Brücken zu bekommen, erachte sie als keine schlechte Möglichkeit, äußerte sich Nadja Zivkovic zur bevorzugten Variante. Sie werde nun „sehr intensiv bei der Senatsverwaltung an die Tür klopfen, um das durchzusetzen“, so die Stadträtin. Dass sich der Senat auf eine Machbarkeitsstudie eingelassen habe, bewerte sie als positives Signal für das Vorhaben. Nun müssten schnell die Mittel eingestellt werden, um die Brücken im Zuge der Sanierung der Eisenacher Straße zu errichten. Noch ist Zeit dafür: Erst 2025 soll das Verkehrsprojekt beendet sein. 

 

Linke fordern Tempo 30 im Brückenbereich

Die Linken kritisieren indes, dass im gefährlichen Brückenbereich nach wie vor Tempo 50 erlaubt ist. Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, und der Bezirksverordnete Steffen Ostehr sprechen sich für die Einrichtung einer 30er-Zone ein. „Es werden noch Jahre vergehen, ehe für den Fuß- und Radverkehr sichere Verhältnisse vor Ort geschaffen werden können. Gerade deshalb rufen wir Bezirksstadträtin Zivkovic dazu auf, jetzt tätig zu werden und im Sinne der Verkehrssicherheit im Brückenbereich der Eisenacher Straße die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zu reduzieren“, heißt es in einer Anfang Februar veröffentlichten Pressemitteilung der beiden.