Die Dachrinne ist wieder dicht: schnelle Hilfe für das Alpha II

Spielplatzinitiative erhielt von vielen Seiten Unterstützung

Dachrinne dicht: schnelle Hilfe fürs Alpha II

Dachdecker Jens Towara und seine Kollegin Melanie Kulicke stiegen dem Alpha II aufs Dach. © Spielplatzinitiatve Marzahn
Dachdecker Jens Towara und seine Kollegin Melanie Kulicke stiegen dem Alpha II aufs Dach. © Spielplatzinitiatve Marzahn

Der Schock saß tief und der Aufschrei im Netz war groß: Anfang Februar schossen Unmengen Regen durch die beschädigte Dachrinne der Umweltstation Alpha II in der Schorfheidestraße 52 und rissen ein riesiges Loch in die Fassade des lehmverputzten Rundbaus. Völlig verzweifelt und ohne eine Idee, wie sein Verein nach fast einem Jahr Pandemie das Geld für die Sanierung aufbringen sollte, ging der Vorsitzende der Spielplatzinitiative Marzahn an die Öffentlichkeit.

In seinem Facebook-Post beklagte Matthias Bielor neben dem Schaden am Gebäude vor allem die mangelnde Unterstützung seitens des Bezirksamts. Denn obwohl das Spiel-, Veranstaltungs- und Begegnungshaus ebenso wie der umliegende Abenteuerspielplatz „Wicke“ für Familien und Kinder im Kiez eine wichtige Anlaufstelle ist, engagiert sich die Spielplatzinitiative hier vor Ort, am nördlichen Rand von Marzahn, ohne öffentliche Förderung. Sogar für die Unterhaltung des bezirkseigenen Geländes muss der Verein selbst aufkommen. „So kann’s nicht bleiben“, man dürfe ihn und seine Mitstreiter*innen nicht länger hängen lassen, forderte Bielor. Er wurde erhört – noch nicht, was die Regelfinanzierung angeht, aber immerhin in Sachen Dachrinne.

 

Hilfe aus Politik und Wirtschaft 

„Ich habe ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so schnell geht“, freut sich der Vereinsvorsitzende. Gleich drei Mitglieder des Bezirksamtskollegiums reagierten umgehend auf seinen Hilferuf. Nadja Zivkovic (CDU), Stadträtin für Wirtschaft, Straßen und Grünflächen, sagte prompt 2.000 Euro für die Sanierungsarbeiten zu. Jugend- und Familienstadtrat Gordon Lemm (SPD) stellte weitere 2.000 Euro aus dem Genossenschaftsfonds in Aussicht und Juliane Witt (Linke), Stadträtin für Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management, ließ ihre guten Kontakte spielen. Sie wandte sich an den Geschäftsführer des Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises (MHWK), Dr. Klaus Teichmann, der schließlich eine Firma für die Arbeiten am Alpha II gewinnen konnte. 

 

Am Donnerstag schickte Sven Hoeltke, Chef der Hoeltke & Langpeter Dachdeckerei GmbH, zwei seiner Mitarbeiter*innen in die Schorfheidestraße, um die 60 Meter lange Dachrinne kostenfrei zu reparieren. Dachdecker Jens Towara (52) und seine Kollegin Melanie Kulicke (25) hatten sich für diesen „Spezialauftrag“ gemeldet. Die junge Dachdeckergesellin aus Marzahn outete sich als Fan des Alpha II. Nach zwei Tagen war die Arbeit erledigt und die Freude im Bezirk groß. „Ein feiner Einsatz unserer lokalen Wirtschaft für soziale Projekte in Marzahn-Nord“, lobte Juliane Witt das Engagement der Dachdeckerfirma. Dem konnte Matthias Bielor nur beipflichten. Sein Dank galt aber auch dem MHWK und den drei Politiker*innen, die über Parteigrenzen hinweg schnell und unkompliziert gehandelt hatten.

 

Subbotnik geplant

Jetzt hofft die Spielplatzinitiative auf gutes Wetter und ein schnelles Ende des harten Lockdowns. Dann nämlich soll es einen Subbotnik geben, bei dem die Fassade des Alpha II von Freiwilligen und Fachleuten in Ordnung gebracht wird. Da in der Wand nicht nur ein großes Loch klafft, sondern der Lehmputz seine besten Jahre auch hinter sich hat, soll er komplett heruntergenommen und in drei Schichten neu aufgetragen werden. Vorher wird noch ein tragender Balken ausgetauscht, der durch den Schaden zu viel Feuchtigkeit abbekommen hat.

Es gibt also noch viel zu tun, aber Matthias Bielor ist nun wieder zuversichtlich, dass die beliebte Umweltstation in Marzahn mit der finanziellen Unterstützung des Bezirks und vielleicht auch noch der einen oder anderen Spende wieder in einen guten Zustand versetzt werden kann.

 

Spendenkonto

Spielplatzinitiative Marzahn e.V.

IBAN: DE42 1001 0010 0735 2821 06

Kreditinstitut: Postbank