Mit Zeitfenster-Ticket in die Ausstellung

Ab 22. März öffnen die ersten bezirklichen Museen und Galerien wieder

Mit Zeitfenster-Ticket in die Ausstellung

Über Monate hinweg waren in Marzahn-Hellersdorf die Museen, Galerien und Projekträume komplett geschlossen. Nun aber läuft der Countdown für die schrittweise Wiedereröffnung. Sofern in Berlin die 7-Tage-Inzidenz weiterhin unter 100 bleibt, empfangen ab 22. März die ersten bezirklichen Kultureinrichtungen wieder Besucherinnen und Besucher. Reingelassen wird aber nur, wer vorher einen Termin gebucht hat.

Das Bezirksmuseum öffnet seine beiden Standorte für Kunst-, Kultur- und Geschichtsinteressierte. Im Haus 1 (Alt-Marzahn 51) kann die Ausstellung „StadtRandLage. Ein Marzahn-Hellersdorfer ABC" besichtigt werden. Sie ist dem Stadtjubiläum „100 Jahre Groß-Berlin“ gewidmet und geht der Frage nach, wie 100 Jahre Metropolen-Zugehörigkeit die ehemals vorstädtischen Ortsteile Mahlsdorf, Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf und Marzahn veränderten. Das Alphabet mit seinen 26 Buchstaben liefert die Stichworte für den Streifzug durch zehn Dekaden Marzahn-Hellersdorfer Geschichte – von A wie Alice-Salomon-Hochschule bis Z wie Zwangsarbeit. Terminbuchung ab 18. März: Mo-Fr, 10-18 Uhr unter T. 54 79 09 27

 

In Haus 2 (Alt-Marzahn 55) wird neben der Dauerausstellung „Marzahn-Hellersdorf. Bezirksgeschicht(en)" eine sehenswerte Werkschau der Künstlerin Ingeborg Meyer-Rey (1920-2001) gezeigt. Die Wahl-Mahlsdorferin wäre im vergangenen Dezember 100 Jahre alt geworden. Sie galt als eine der produktivsten und bekanntesten Kinderbuchillustratorinnen und -autoren der DDR und schuf unter anderem „Bummi“, den knuffigen gelben Titelhelden für die gleichnamige Vorschulzeitschrift. Ihre Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet und erreichten im In- und Ausland ungewöhnlich hohe Auflagen. Darüber hinaus malte Meyer-Rey auch Wandbilder und kratzte Sgraffiti in Mauern. Terminbuchung ab 18. März: Mo-Fr, 10-18 Uhr unter T. 54 70 93 99 00

 

Mit dem internationalen Jugend-Fotoprojekt „Changing Planet“ kehrt das Ausstellungszentrum Pyramide (Riesaer Straße 94) aus dem Lockdown zurück. Schulklassen aus Marzahn-Hellersdorf, Studierende der Neuen Schule für Fotografie, junge Fotografinnen und Fotografen der internationalen Native Foundation und des Kigali Photo Center sowie die Gewinnerinnen und Gewinner des weltweiten Fotomarathons zeigen hier ihre Positionen zu verschiedenen Umweltthemen wie Biodiversität, Landwirtschaft, Wald, Ernährung und Mobilität. Terminbuchung ab 18. März: Mo-Fr, 10-18 Uhr unter T. 90293-4163 

 

Ein Gemeinschaftsprojekt zeigt auch der Projektraum Galerie M (Marzahner Promenade 46): Die Ausstellung „Kontinuum Moderne“ der Neuen Kunstinitiative Marzahn-Hellersdorf (NKI) ist in Zusammenarbeit mit dem Bulgarischen Kulturinstitut entstanden und thematisiert die nach wie vor bestehenden westlichen Vorurteile über die Kunst und Kunstschaffenden aus den Block- und Trabanten-Städten. Zu sehen sind Arbeiten von bulgarischen und Marzahn-Hellersdorfer Künstlerinnen und Künstler. Terminbuchung ab 18. März: Mo-Sa, 11-16 Uhr, T. 545 02 94 

 

Das Gutshaus Mahlsdorf (Hultschiner Damm 333) mit seiner beeindruckenden Gründerzeitsammlung öffnet seine Türen ebenfalls wieder für den Publikumsverkehr. Besucherinnen und Besucher können bei einem Rundgang in insgesamt 17 vollständig eingerichteten Räumen diverse Möbel und Dinge aus der Zeit zwischen 1870 und 1900 bestaunen. Eine besondere Attraktion ist die „Mulackritze“, Berlins älteste erhaltene Zille-Kneipe samt „Hurenstube“. Sie wurde im Souterrain des Gutshauses wiederaufgebaut. Terminbuchung: Mi+So, 10-18 Uhr, T. 567 83 29

 

Im Schloss Biesdorf (Alt-Biesdorf 55) erwartet Besucherinnen und Besucher die neue Ausstellung „Zeitumstellung“. Ausgewählte Werke aus dem Kunstarchiv Beeskow, die sich vor der Wende im Besitz von Parteien, Massenorganisationen und staatlichen Einrichtungen der DDR befanden, werden in der spätklassizistischen Turmvilla aktuellen Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler gegenübergestellt. „Die Ausstellung blickt zurück auf das Leben in der DDR und seine Darstellungen – keine Ostalgie, aber Erinnerung und Vermittlung in das Heute“, heißt es in der Ankündigung. Terminbuchung ab 20. März ausschließlich online: www.schlossbiesdorf.de