Sich Zeit für Senioren nehmen

Neuer Betreuungsdienst im Bezirk: Home Instead bietet Unterstützung im Alltag

Sich Zeit für Senioren nehmen

Auch wenn das morgendliche Anziehen immer schwerer fällt, Staubsaugen zum Kraftakt wird oder andere alltägliche Aufgaben nicht mehr so leicht von der Hand gehen, wünschen sich die meisten älteren Menschen weiterhin ein selbstbestimmtes Leben in ihrer vertrauten Umgebung. Der von den Pflegekassen anerkannte häusliche Betreuungsdienst „Home Instead“ will das ermöglichen und unterstützt exakt so, wie Senioren und ihre Angehörigen es brauchen. Seit Mitte Februar gibt es das Angebot auch in Marzahn-Hellersdorf.

Katrin Fritz hat „Home Instead“ in den Bezirk gebracht. Sie ist schon seit vielen Jahren für das 1994 in den USA gegründete Franchise-Unternehmen tätig. In der Schweiz leitete die Sozialpädagogin und Gerontologin eine Geschäftsstelle mit über 200 Betreuungskräften. „Ich habe früh gemerkt, dass ich ältere Menschen mag und mir der Umgang mit ihnen liegt“, sagt Fritz, die sich auf die professionelle Betreuung von Menschen mit einer Demenzerkrankung spezialisiert hat.

 

PERSÖNLICH UND NAH.  Nun ist sie zurück in der alten Heimat und will hier mit „Home Instead“ eine Versorgungslücke zwischen klassischen ambulanten Pflegediensten und pflegenden Angehörigen schließen. Erbracht werden ausschließlich nicht-medizinische Leistungen. Dazu gehören Alltagsbegleitung (z. B. Spaziergänge, Arztbesuche, Einkaufen), Hilfen im Haushalt (Kochen, Geschirr spülen, Wäsche waschen), Unterstützung bei der Grundpflege (Waschen und Anziehen) und Demenzbetreuung. Ob nur wenige Stunden pro Woche oder tägliche Besuche: Die Einsatzzeiten und der Betreuungsumfang werden individuell vereinbart und ganz genau auf den Bedarf der hilfebedürftigen Person zugeschnitten. „Ich kann mich an eine Kundin erinnern, die sehr darunter litt, wegen einer Augenerkrankung nicht mehr selbst kochen zu können. Eine Mitarbeiterin fing an mit der Frau alle zwei Tage gemeinsam ihre Lieblingsgerichte zuzubereiten oder einen Kuchen zu backen und hat ihr so ein ganzes Stück Lebensqualität zurückgeschenkt“, erzählt Katrin Fritz und betont, wie wichtig es für die Betreuung sei, sich für die Menschen Zeit zu nehmen. „Pflege im Minutentakt kommt für uns nicht infrage. Wir sind pro Einsatz mindestens zwei Stunden für unsere Kunden da.“ 

 

FESTE BEZUGSPERSONEN.  Zudem gibt es bei „Home Instead“ feste Bezugspersonen, weil nur so ein stabiles Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann. Die beiden erfahrenen und im Bezirk beheimateten Pflegedienstleitungen Maria Massalski und Sarah Hallier stehen den Kunden und den Betreuungskräften kontinuierlich zur Verfügung. Beide achten auch ganz genau darauf, dass immer dieselben Mitarbeitenden zu den Kunden nach Hause gehen und dass die Chemie zwischen Kunde und Betreuungskraft stimmt. Dafür braucht es im Team viele unterschiedliche Persönlichkeiten. Was aber alle mitbringen müssen, ist Empathie und gesunden Menschenverstand. „Die meisten unserer Betreuungskräfte sind Quereinsteiger. Sie kommen ohne große Vorkenntnisse, aber mit einem Rucksack voller Lebenserfahrungen und dem Herz am rechten Fleck. Die professionelle Ausbildung bekommen sie von uns“, sagt Katrin Fritz. Jeder Neuling werde nach einem mehrstufigen Schulungsprogramm bestmöglich auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. 

 

So wie Andrea Rust. Die Marzahnerin hatte früher ein eigenes Bäckereigeschäft und wollte sich beruflich umorientieren. „Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung wurde ich auf „Home Instead“ aufmerksam“, schildert die 51-Jährige am Tag ihrer Einstellung. Sie ist selbst pflegende Angehörige und weiß nur zu gut, dass zwischendurch auch mal eine Auszeit von Nöten ist, um wieder Kraft zu tanken. „Home Instead“ verschafft den Familienmitgliedern von hilfe- und pflegebedürftigen Senioren diese Verschnaufpause. 

Andrea Rusts erster Kunde ist nicht wie eigentlich üblich ein hochbetagter Mensch, sondern ein elfjähriger Junge. Ihr Dienst sieht so aus, dass sie den Jungen von der Schule abholt, zur Therapie und von dort wieder nach Hause bringt. Manchmal stehen auch gemeinsame Spaziergänge mit dem Hund auf dem Programm oder es wird gemeinsam gespielt. „Da ich selbst noch kein Enkelkind habe, freue ich mich sehr auf diese Aufgabe“, so Rust.

 

GROSSER BEDARF IM BEZIRK.  „Wir unterstützen, wo wir können“, der Fokus liege jedoch neben der Familienbetreuung auf Senioren oder Menschen mit Handicap. Da sei der Bedarf in Marzahn-Hellersdorf riesig, erklärt Katrin Fritz. „Home Instead“ versteht sich als Ergänzung und nicht etwa als Konkurrenz zu den klassischen Pflegedienstleistern. „Unsere Betreuungskräfte sind keine medizinischen Experten. Umgekehrt ist aber auch nicht immer jede hervorragende Krankenschwester oder Pflegefachkraft eine gute Betreuerin.“ Insofern halte sie Kooperationen, bei denen sich alle Beteiligten auf die Leistungen konzentrieren, die sie am besten können, für sinnvoll. 

Mit Maria Massalski und Sarah Hallier an ihrer Seite freue sie sich jedenfalls riesig darauf, die Menschen im Bezirk in ihrem Zuhause zu unterstützen und deren Lebensqualität zu erhalten, sagt Katrin Fritz. Diese sinnvolle Aufgabe treibt uns gemeinsam an.“         

 

KONTAKT.  Wer sich Hilfe nach Hause holen möchte, kann ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch mit „Home Instead“ vereinbaren. Der professionelle Betreuungsdienst hat seinen Sitz in der Stendaler Straße 75, ist telefonisch unter der Nummer (030) 235 925-080 und per E-Mail unter der Adresse berlin-marzahnhellersdorf@homeinstead.de zu erreichen. Eine Kostenübernahme der vereinbarten Leistungen ist bei Erfüllung der Anspruchsvoraussetzungen über die Pflegekassen möglich.