Diese Frauen helfen Familien beim Ankommen

Integrationsprojekt "Stadtteilmütter"

Diese Frauen helfen Familien beim Ankommen

In Marzahn-Hellersdorf sind jetzt Stadtteilmütter unterwegs.
In Marzahn-Hellersdorf sind jetzt Stadtteilmütter unterwegs.

Sie wissen genau, wie es sich anfühlt, neu in ein anderes Land zu kommen und können mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen eine ganz wichtige Stütze für zugewanderte Familien sein: In Marzahn-Hellersdorf haben zwölf Frauen ihre Ausbildung zur Stadtteilmutter erfolgreich absolviert. Gefeiert wurde das im Garten des Familienzentrums „Haus Windspiel“ (Golliner Straße 4) Ende Juni gemeinsam mit den Trägern JAO und pad, mit Vertreterinnen des Bezirksamts und mit Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke).

Ein Jahr lang hatten die Frauen, die alle selbst Mütter sind, zuvor Theorie- und Praxisstunden zur Kindererziehung, zur Sprachförderung, zu Bildungsfragen und zum gesunden Lebensstil besucht. Jetzt sind sie bestens darin geschult, hier im Bezirk Eltern mit Migrationsgeschichte kompetente Ansprechpartnerinnen zu sein und ihnen das Ankommen in Marzahn-Hellersdorf zu erleichtern. Ihre Unterstützung ist niedrigschwellig, auf Augenhöhe und zumeist in der Muttersprache der Familien. Stadtteilmütter begleiten Mamas und Papas zum Beispiel zu Elterngesprächen in Kitas oder Grundschulen, helfen bei Behördengängen und beim Ausfüllen von Anträgen. Sie erkunden mit den Familien gemeinsam den Kiez, geben Tipps zur Haushaltsführung und zu vielen anderen Dingen. 

 

„Ich bin total froh, dass es die Stadtteilmütter gibt und ich weiß auch, dass dieses Projekt Zukunft haben wird“, sagte JAO-Geschäftsführer Thomas Knietzsch bei der Veranstaltung im Juni. Die Absolventinnen seien nicht nur Mütter, sondern vor allem „starke Frauen“, die mit ihrer „Ausstrahlung, Herzlichkeit und Lebendigkeit“ Marzahn-Hellersdorf bunter machen. Sein Kollege Dr. Wolfgang Drahs von der pad gGmbH pflichtete ihm bei. Auch er ist vom Erfolg des Projekts überzeugt. Drahs lobte vor allem die große Begeisterung, mit der die Frauen sich in ihre neue Aufgabe gestürzt haben. 

 

Die bezirkliche Familienförderin im Jugendamt, Carola Tauber, berichtete, dass der Bezirk bis 2025 insgesamt 27 Stadtteilmütter über das gleichnamige Landesprogramm bekommen soll. Das Unterstützungsangebot zielt darauf ab, durch die Stärkung der zugewanderten Familien insbesondere die Bildungs- und Teilhabechancen der Kinder zu verbessern und zu einem besseren Gelingen des Integrationsprozesses beizutragen.