Was hat das Klimaaktionspaket gebracht?

Bezirksamt und Fridays for Future haben Bilanz gezogen

Was hat das Klimaaktionspaket gebracht?

Bezirksstadträtin Juliane Witt und Klimaaktivist Jonas Knorr bei der Baumpflanzaktion im November © Pressestelle Marzahn-Hellersdorf
Bezirksstadträtin Juliane Witt und Klimaaktivist Jonas Knorr bei der Baumpflanzaktion im November © Pressestelle Marzahn-Hellersdorf

Mit einer Baumpflanzaktion in Marzahn-Nord wurde im November die Umsetzung des Klimaaktionspaketes abgeschlossen. Vergangenes Jahr hatten die Bezirksgruppe von Fridays for Future, der Bezirksschülerausschuss und das Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro eine Reihe von Umwelt- und Naturschutzforderungen an die politischen Entscheidungsträger in Marzahn-Hellersdorf gestellt. Das Bezirksamt erarbeitete daraufhin einen Maßnahmenkatalog und hat nun Bilanz gezogen. 

Als Erfolg verbucht wird unter anderem der Ausbau von Trinkwasserspendern an Schulen. In 19 Einrichtungen sind die Geräte inzwischen aufgestellt. Vier weitere Standorte befinden sich in der Umsetzung. Außerdem bekommen 13 Schulen Insektenhotels. Weiterhin wurde zusammen mit dem VDGN sowie dem Naturschutz Malchow unter dem Titel „Der natürliche Garten“ ein Leitfaden herausgegeben, der Eigenheimbesitzer*innen und vor allem Schottergärten-Liebhaber*innen über die Vorzüge einer ökologisch wertvollen Gartengestaltung aufklären soll. Ein Imagevideo, das für die kostenfreie Ausleihe von Lastenrädern im Rahmen des fLotte-Kommunal-Projekts wirbt und dazu beitragen soll, die Auslastung im Bezirk zu erhöhen, ist ebenfalls fertig produziert. Der Clip kann auf den Internetseiten des Bezirksamts und des ADFC abgespielt werden und flimmert stündlich über die Infobildschirme der Bürgerämter.

 

Die Bezirksgruppe von Fridays for Future begrüßt die bisherige Umsetzung des Klimaaktionspaketes, sieht dabei aber auch noch viel Luft nach oben. In einer Pressemitteilung heißt es unter anderem, die gepflanzten Obstgehölze seien ein guter erster Schritt, der allerdings in „konsequenten Aufforstungen und Baumpflanzungen“ münden sollte. Trinkwasserspender müsse es zudem an ausnahmslos allen Schulen geben. Nicht weit genug geht den jungen Aktivistinnen und Aktivisten der Kampf gegen Stein- und Schottergärten. Sie sprechen gemäß dem Vorbild anderer Gemeinden klar für Verbote aus. Kritisiert wird auch, dass die Pläne zum Klimaaktionstag an Schulen ins Stocken geraten sind. Das Bezirksamt hatte wegen Corona und den vielfältigen pandemiebedingten Herausforderungen, die Schulen gerade zu bewältigen haben, die Maßnahme bis auf weiteres verschoben. Jonas Knorr, Sprecher von Fridays for Future Marzahn-Hellersdorf, zieht daher ein gemischtes Fazit: Es sei gut, dass der Bezirk nicht untätig war und Maßnahmen aus dem Klimaschutzpaket gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern realisiert habe. „Aber wir brauchen jetzt guten Klimaschutz hier im Bezirk und hoffen darauf, dass dies im Rahmen des European Energy Awards auch schnell und effektiv umgesetzt wird.“ Mit den Bezirkspolitikerinnen und -politikern stehe man im konstruktiven Austausch, erklären Fridays for Future. Ziel sei es, den Klimaschutz in dieser Legislaturperiode zur zentralen Aufgabe zu machen. Denn dieser sei das wichtigste Thema unserer Zeit und seine sozial gerechte Umsetzung essenziell.