Kleines Idyll für Bücherwürmer

Die Mahlsdorfer Bibliothek ist zurück aus der Sanierungspause

Kleines Idyll für Bücherwürmer 

Katrin Winterfeld (Mitte) und ihre Kolleginnen präsentieren stolz die aufgemotzten Bibliotheksräume.
Katrin Winterfeld (Mitte) und ihre Kolleginnen präsentieren stolz die aufgemotzten Bibliotheksräume.

Aus sechs Wochen wurden sechs Monate, aber jetzt ist es vollbracht: Mitte Januar hat sich die Mahlsdorfer Bibliothek zurückgemeldet. Luftig-leicht, mit mehr Platz, angenehmer Beleuchtung, frisch gestrichenen Wänden, neuem Fußboden und einem hübschen Kinderbereich präsentiert sich der kleine Büchertempel nach der Sanierung. „Es ist wie ein Traum. Eigentlich war nur der Durchbruch geplant. Was jetzt alles noch entstanden ist, freut uns total“, sagt eine rundum zufriedene Leiterin Kristin Winterfeld. 

Die Bücherei in Mahlsdorf blickt auf eine über 100-jährige Tradition an verschiedenen Standorten zurück. Seit 2006 dienen Räume im B1-Center an der Hönower Straße, Ecke B1/B5 als Domizil. Doch schon lange platzte die Einrichtung mit ihrem Bestand von über 24.000 Medien dort aus allen Nähten. Wegen der fehlenden räumlichen Kapazitäten hatten die Mitarbeiterinnen in der Vergangenheit sogar immer häufiger Anfragen von Kitas und Schulen für Veranstaltungen ablehnen müssen. Erst 2020 verständigten sich der Eigentümer der Immobilie und das Bezirksamt nach zähen Verhandlungen auf die Erweiterung um eine 50 Quadratmeter große angrenzende Ladenfläche.

 

Mitte Juli 2021 begannen die Vorbereitungen für den Durchbruch. Doch beim Abriss der Wand blieb es nicht. Als im Bestandsbereich die ersten Regale verrückt waren, kam der schlechte Zustand des alten Fußbodens zum Vorschein. Schon bald hieß es: Alles muss raus. „Das war zunächst ein Schock. Zum Glück durften wir für die Lagerung der Regale und Medien gleich nebenan zwei leer stehende Läden nutzen“, berichtet Kristin Winterfeld. Außerdem hatte das Bibliotheksteam vorgedacht und die Leserinnen und Leser vor dem Sanierungsstart gebeten, sich mit möglichst vielen Medien einzudecken. „Etwa 3.000 Bücher mussten wir dadurch nicht verpacken und auslagern.“ 

 

Nachdem der alte Bodenbelag entfernt war, mehrere Schichten Ausgleichsmasse aufgetragen und getrocknet waren, ging es im November ans Verlegen des neuen Fußbodens. Anschließend rückten die Maler und Elektriker an. Vorgesehen war eigentlich, nur die Wände der Erweiterungsfläche zu weißen und dort neue LED-Lampen zu installieren. Dann aber konnte noch überraschend Geld locker gemacht werden, um die gesamte Bibliothek in hellen Farben und warmen Licht erstrahlen zu lassen. Alle Regale wurden wieder zusammengebaut, hunderte Regalböden gesäubert, eingelegt und mit tausenden Büchern befüllt. Auch die zwei Entleihautomaten kehrten an ihren alten Platz zurück. 

 

Bislang haben die Nutzerinnen und Nutzer durchweg positiv auf die Umgestaltung und den neuen Kinderbereich reagiert. Bei Kristin Winterfeld ist die Erleichterung groß: „Während wir zwischenzeitlich etwas ungeduldig waren, haben es uns die Leute überhaupt nicht übelgenommen, dass wir statt der geplanten sechs Wochen fast ein halbes Jahr geschlossen hatten.“ Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber noch: Corona-bedingt verzichtet das Bibliotheksteam vorerst auf Veranstaltungen für Kitagruppen, Schulklassen und Familien. Dafür sind die Einrichtungen aus dem Kiez eingeladen, sich nach Belieben zusammengestellte Medienkisten auszuleihen.      

 

Stadtteilbibliothek Mahlsdorf

Alt-Mahlsdorf 24-26, 12623 Berlin

Öffnungszeiten: Mo: 13-17 Uhr,

Di/Do: 13-19 Uhr, Mi/Fr: 10 bis 14 Uhr