BVV will familienfreundlicher werden

Geld aus dem neuen Doppelhaushalt soll Modellprojekt gestartet werden

BVV will familienfreundlicher werden

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ist quasi ein Feierabendparlament mit nicht gerade familienfreundlichen Sitzungszeiten. Um Verordneten eine bessere Vereinbarkeit von Familie und politischem Engagement zu ermöglichen, soll im Bezirk nun ein Modellprojekt starten. Der Antrag dazu von SPD, Linken und Grünen wurde im Februar von der BVV beschlossen. 

„Noch immer existieren Barrieren und Hürden, die politisches Engagement, insbesondere für Alleinerziehende und Familien, erschweren. Dies wollen wir ändern“, erklärt Jan Hofmann, Mitglied der SPD-Fraktion und stellvertretender Vorsitzender im Jugendhilfeausschuss. Ihm etwa bliebe zwischen Arbeitsende um 16 Uhr und BVV-Beginn um 17 Uhr nicht lange Gelegenheit, die Kinder zu sehen. Helfen würden ihm Sitzungen in Hybridform, weil dadurch Fahrwege entfielen, er die gewonnene Zeit mit den Kleinen verbringen könne und zu Hause mehr präsent wäre.

 

Denkbare Unterstützungsmöglichkeiten seien zum Beispiel auch Babysitter-Budgets. Für Sarah Fingarow, Fraktionsvorsitzende der Linken und selbst berufstätige Mutter, sei auch ein Betreuungsraum vor Ort gut vorstellbar. „Die Verordneten könnten dort mit ihren Kindern sein, die Sitzung verfolgen und nur zu den Abstimmungen und Redebeiträgen in den Saal kommen.“

 

Anne Thiel-Klein, familienpolitische Sprecherin und Fraktionsvorsitzende der Grünen sagt: „Die familienfreundliche Gestaltung der BVV ist ein wichtiger Schritt, um auch Menschen, die Fürsorgearbeit leisten, politische Teilhabe zu ermöglichen.“ 

 

Das Projekt soll mit Geld aus dem neuen Doppelhaushalt 2022/23 finanziert werden.