Frauen, die uns inspirieren: Renate Breitfelder

Frauen, die uns inspirieren

Im Porträt: Renate Breitfelder

Renate Breitfelder: Übungsleiterin beim SC Eintracht Berlin
Renate Breitfelder: Übungsleiterin beim SC Eintracht Berlin

Bewegung im Alter hat eigentlich nur Vorteile: Sie beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen vor. Das Sturzrisiko wird gesenkt und die Menschen bleiben länger mobil. Insofern tut Renate Breitfelder mit ihrem ehrenamtlichen Engagement gleich mehrfach Gutes. Seit 20 Jahren gibt die 75-Jährige beim SC Eintracht Sportkurse.

Neuerdings beschränkt sie sich auf die älteren Semester. Geturnt und geschwitzt wird jeden Montag im Gymnastikraum neben dem Sportmuseum in der Eisenacher Straße: Erwärmung, Übungen mit dem Pezziball und auf der Matte, Training mit Elastikbändern oder dem eigenen Köpergewicht: die 60-minütigen Einheiten werden von der Marzahn-Hellersdorferin sowohl vielseitig als auch abwechslungsreich gestaltet und die Nachfrage ist groß. Aus ursprünglich einem Kurs sind inzwischen drei geworden. Renate Breitfelder führt das auf den demografischen Wandel zurück: War Marzahn-Hellersdorf einst Kinderstube der Hauptstadt, altert der Bezirk schon seit Jahren deutlich schneller als der Berliner Durchschnitt. „Es leben mehr Seniorinnen und Senioren hier. Viele von denen wollen noch aktiv sein und etwas für sich tun“, sagt die Übungsleiterin. Und genau an diese Leute richtet sich ihr Angebot.

 

Die 40 Männer und Frauen zwischen 70 und 88 Jahren sind der beste Beweis dafür, dass es für Sport nie zu spät ist. Mit der Zeit haben sich auch Freundschaften gebildet. „Wir feiern gemeinsam Geburtstage, unternehmen Ausflüge, gehen wandern und sind füreinander da. Die Chemie in den Gruppen stimmt“, freut sich Renate Breitfelder. Daher war es für alle auch ziemlich hart, als 2020 wegen des Lockdowns monatelang gar keine Kurse stattfinden konnten. Umso mehr wurden die pandemiebedingt unter freiem Himmel stattfindenden Trainingseinheiten auf der Sportanlage Am Rosenhag genossen. 

 

Wer denkt, dass Renate Breitfelder, die zu DDR-Zeiten an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig studiert hat und später im Nachwuchsbereich als Rudertrainerin tätig war, mit ihrem Montagvormittagsprogramm ausgelastet ist, irrt gewaltig; Nach wie vor ist die Rentnerin auch Mitglied beim Friedrichshagener Ruderverein und schwingt sich regelmäßig ins Boot. Wanderfahrten führten sie unter anderem auf die Elbe, den Neckar und die Weser. Auch die Aktivurlaube in Schweden und Schottland sind ihr in bester Erinnerung geblieben. Die Liebe zum Sport hat Renate Breitfelder weitergegeben an ihre Tochter Jana, die bei Eintracht ebenfalls Gymnastikgruppen leitet (T. 0152.33 66 85 79), und an ihre Enkelin: Die Siebenjährige macht Karate und Leichtathletik. Sie ist Omas ganzer Stolz.