Ukrainische Geflüchtete sollen auch in der Zossener Straße unterkommen

Die neue modulare Unterkunft könnte noch im März in Betrieb gehen

Ukrainische Geflüchtete sollen auch in der Zossener Straße unterkommen

Momentan kommen in der Hauptstadt Tag für Tag mehr als 10.000 ukrainische Kriegsflüchtende an. Angesichts des enormen Zustroms muss Berlin seine Unterbringungskapazitäten stark ausweiten und weitere Unterkünfte einrichten – auch in Marzahn-Hellersdorf. Wie nun bekannt wurde, soll der modulare Neubau in der Zossener Straße 156 möglichst noch im März ans Netz gehen.

„Das wird der erste Standort sein, an dem wir ganz offiziell im größeren Umfang Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine Schutz und Obdach geben können“, sagte Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) am Donnerstagabend in der Bezirksverordnetenversammlung. Geplant sei, so Lemm, die Einrichtung im Hellersdorfer Norden bereits in anderthalb Wochen in Betrieb zu nehmen. Vor der Eskalation des Ukraine-Konflikts hatte das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) andere Belegungspläne für die Einrichtung.

 

Errichtet wurde die modulare Geflüchtetenunterkunft der neuesten Generation (MUF 2.0) im Auftrag des Senats von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gesobau. Sie sollte ursprünglich im April eröffnen, ist Bestandteil des neuen Quartiers „Stadtgut Hellersdorf“ und mit ihren 42 Wohnungen für rund 200 Bewohnerinnen und Bewohner ausgelegt. Wie viele Menschen hier nun erst einmal ein Dach über dem Kopf bekommen, stehe noch nicht fest, teilte der Bezirksbürgermeister mit. Die Nachricht, dass die MUF der Unterbringung von Menschen aus dem neuen Kriegsgebiet dienen soll, sei auch noch ganz frisch. Alle Detailfragen müssten in den kommenden Tagen geklärt werden.

 

Bislang sind ukrainische Geflüchtete überwiegend privat im Bezirk untergekommen. Wie Schulstadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU) berichtete, besuche „gut eine Handvoll“ ukrainischer Kinder sogar schon drei öffentliche Schulen in Marzahn-Hellersdorf. Die Leitungen hätten flexibel und pragmatisch reagiert: „Sie lassen die Kinder einfach erst einmal in den Klassen mitlaufen.“ Derweil wird mit Hochdruck nach Räumen für Willkommensklassen gesucht – und zwar größtenteils außerhalb der übervollen Schulen. „Wir haben schon Räumlichkeiten in Jugendfreizeiteinrichtungen identifiziert“, berichtete Kühne. An beruflichen Schulen gebe es ebenfalls Platz. Stand jetzt, könnten sieben zusätzliche Willkommensklassen eröffnet werden. Vorausgesetzt es findet sich ausreichend Personal. Die ersten Initiativbewerbungen seien bereits eingegangen. Zudem läuft noch bis zum 15. März eine Ausschreibung für die Einstellung von Lehrkräften in Marzahn-Hellersdorfer Willkommensklassen. Darüber hinaus wirbt die Senatsbildungsverwaltung  unter den ankommenden Frauen und in der ukrainischen und russischen Community um Pädagoginnen und Pädagogen.