300 m: Friedrich Rumpf knackt Meetingrekord

Krumme-Strecken-Rennen an der Allee der Kosmonauten

300 m: Friedrich Rumpf knackt Meetingrekord

80 m, 150 m und 300 m – über diese ungewöhnlichen Sprint-Dis­tanzen haben sich beim 13. Berliner Läufermeeting am 30. April Athleten und Athletinnen im Stadion an der Allee der Kosmonauten 131 gemessen. Die Veranstaltung trägt den Beinamen „Krumme Strecken“, denn über die meisten gelaufenen Entfernungen gibt es keine offiziellen Meisterschaften. Die werden bekanntlich über die 100 m, 200 m und 400 m bestritten.

Zum Saisonauftakt darf es aber auch mal etwas kürzer sein. Auf diese Weise lasse sich der Trainingsstand der Sportler:innen gut einschätzen, erklärt Mario Meinel, Abteilungsleiter Leichtathletik beim 1. VfL Fortuna Marzahn. Mitunter werden die gelaufenen Zeiten auch für manche Qualifikation herangezogen.

 

Traditionsreicher Wettkampf

Das Berliner Läufermeeting ist eine feste Größe im Terminkalender vieler Sportler. Die meisten Athlet:innen kommen aus Berlin und Brandenburg, aber auch Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern sind vertreten. Insgesamt starteten 212 Läufer:innen aus 30 Vereinen bei dem knapp vierstündigen Meeting. Damit ist der Berliner Wettkampf so etwas wie der kleine Bruder des ideengebenden Internationalen Läufermeetings über krumme Strecken, das seit 1991 in Pliezhausen bei Tübingen stattfindet. 

 

Nachwuchssportler des Monats

Mario Meinel zeigte sich nach der Veranstaltung besonders erfreut über die Leistung seines Schützlings Friedrich Rumpf.  Dieser brillierte vor heimischer Kulisse über 150 m und 300 m mit persönlichen Bestzeiten und kam als Schnellster über die Ziellinie. Über die 300 m konnte er sogar mit 33,36 Sekunden einen elf Jahre alten Meetingrekord pulverisieren.  

Friedrich Rumpf trainiert seit 2016 bei Fortuna und hat mit seinen gerade einmal 18 Jahren bereits sieben Medaillen bei Deutschen Meisterschaften über 200 m und 400 m in den Altersklassen U16 bis U20 errungen. Erfolgreich lief auch die U20 EM 2021 in Tallinn, wo er zu Bronze mit der 4x400m-Staffel sprintete. 

Als Mitglied des U20-Bundeskaders ist Rumpfs langfristiges Ziel die Olympia-Teilnahme. 2024, spätestens 2028, möchte er dort an den Start gehen, wie er im Rahmen seiner Auszeichnung zum Berliner Nachwuchssportler des Monats April 2022 verriet. In diesem Jahr sollen die Leichtathletik-U20-Weltmeisterschaften in Kolumbien sein sportlicher Höhepunkt werden.

 

 

Friedrich Rumpf
Friedrich Rumpf

Stadion bestens in Schuss

Neben den genannten Kurzstrecken wurden beim 13. Berliner Läufermeeting auch ungewöhnliche Mittelstrecken wie 600 und 1.000 m gelaufen. Die 3.000-m-Langstrecke bildete den Abschluss des Meetings. 

Alle Teilnehmer:innen durften sich über Top-Bedingungen freuen: Der Sportplatz ist seit der grundlegenden Sanierung im letzten Jahr in einem hervorragenden Zustand und das ehrenamtliche Team des VfL Fortuna Marzahn – von den Kampfrichter:innen bis zum Stadionsprecher – machte das Meeting für Athlet:innen und Zuschauer:innen zu einem gelungenen Event. Anders als in den Vorjahren spielte sogar das Wetter mit. Nur als die Spikes eines unbekannten Athleten oder einer Athletin dem Datenkabel zwischen Ziel und Wettkampfbüro zu arg zusetzten, musste der Wettkampf für kurze Zeit unterbrochen werden. Die halbe Stunde Verzögerung im Zeitablauf tat der insgesamt guten Stimmung jedoch keinen Abbruch.

In den kommenden Monaten stehen im Leichtathletikstadion an der Allee der Kosmonauten weitere Veranstaltungen bevor. Die kleinen Berliner Landesmeisterschaften der Altersklasse U12 und U14 am 10. und 11. September dürften ganz besonders interessant werden.                             

 

Hammerwurfkäfig eingeweiht

Auch am 8. Mai war  auf dem Sportplatz an der Allee der Kosmonauten wieder Betrieb. Unter den interessierten Augen des Bezirksbürgermeisters Gordon Lemm (SPD) wurde beim siebten Hammerwurfmeeting der neue Hammerwurfkäfig  eingeweiht.

Lemm, der sich u. a. mit dem DLV-Nachwuchsbundestrainer Hammerwurf U20 Frauen, Ron Hermann Hütcher, über die optimale Statur eines Hammerwerfers und die schwierige Suche nach Nachwuchssportler:innen in dieser besonderen Disziplin unterhielt, überreichte auf Bitten des Stadionsprechers Ian Schulz-Brüssel kurzentschlossen auch die Urkunden bei der Siegerehrung. 

 

Sandra Völker