Singen schafft großes Wir-Gefühl

Der Marzahner Kammerchor nimmt noch weitere Stimmen in seine Gemeinschaft auf

Singen schafft großes Wir-Gefühl

Maria (36) ist jüngst dem Marzahner Kammerchor beigetreten. Interessierten rät sie einfach mal unverbindlich bei einer Probe vorbeizuschauen: „Ich bin fasziniert von der klassischen Musik. Das geht bei mir durch und durch. Wenn die völlig unterschiedlichen Gesänge der einzelnen Stimmgruppen zusammengefügt werden, entsteht etwas ganz großes Harmonisches. Mir gefällt außerdem, dass der Chor in so vielen unterschiedlichen Sprachen singt und der Chorleiter ist auch ein Profi.“ 

Der langjährige Tenor Horst (82) bringt es auf den Punkt: „Singen brennt in mir wie ein heiliges Feuer. Es ist immer eine schöne Abwechslung und schafft Ausgleich bei persönlichen Problemen. Es ist das Zusammensein mit anderen, sich zu unterhalten, auszutauschen und vor allem, sich einbringen zu können in den Chorklang, sodass es gelingt, anderen Menschen Freude zu bereiten.“ Die Stimme sei das einfachste Musikinstrument, erläutert der Sänger.  Der Mensch hat es immer dabei, müsse es nicht noch kaufen und könne damit Gefühle hervorbringen und auch Entspannung finden.

 

Seit seiner Gründung 1978 gibt der Marzahner Kammerchor sein Bestes, um seinem Publikum Freude an der Musik und dem gemeinsamen Gesang zu vermitteln. Dargeboten wird überwiegend A-cappella-Musik (16. Jahrhundert bis Gegenwart). Das Repertoire reicht von der Motette, dem Madrigal, der Messe über Volksliedbearbeitungen und Spirituals bis hin zu ausgewählten chorsinfonischen Werken. Es werden auch Ausflüge in zeitgenössische Chormusik unternommen. 

 

Können und Konzerte:  Zahlreiche Konzerte im In- und Ausland, darunter Carmina Burana an der Universität der Künste, Auftritte zur Fête de la Musique oder diverse Uraufführungen, belegen das hohe musikalische Niveau des Chores. Im Mittelpunkt stehen gemeinsame Konzerte. Jedes neue Musikstück erfordert intensive Proben des Gesamtchores sowie der einzelnen Stimmgruppen. Daher sind Motivation, Engagement und Zuverlässigkeit aller Mitglieder unabdingbar.

 

Gemeinschaft leben: Musik verbindet die Sängerinnen und Sänger über Generationen. Das wird gepflegt. Jährlich finden ein bis zwei Probewochenenden mit viel Musik und Austausch statt. Einmal im Jahr steht in der Regel auch ein gemeinsamer Wochenausflug, eine Wanderung oder ähnliches auf dem Programm. Dabei wird das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden: Neues kennenlernen und einüben und dabei Gemeinschaft pflegen. Zu runden Jubiläen von Mitgliedern oder deren Angehörigen lässt es sich der Chor nicht nehmen, mitzufeiern und einige Ständchen zu bringen. Manchmal hilft er auch in schweren Stunden des Abschiednehmens.

 

Engagement: Der Marzahner Kammerchor gibt regelmäßig Benefizkonzerte, besucht Seniorenheime und tritt gemeinsam mit Chören aus dem Ausland wie dem Christ Congregational Church Chancel Choir aus Silver Spring (USA) oder dem Shoreline Chorus aus Ontario (Kanada) auf. Mit dem Erlös eines gemeinsamen Konzertes im Freizeitforum Marzahn wurde für geflüchtete Kinder der Unterricht an der Musikschule „Hans-Werner-Henze“ unterstützt.             

 

Interessieren Sie sich für Musik – ob klassisch oder modern? Haben Sie es satt, nur unter der Dusche zu singen?  Vielleicht waren Sie auch schon mal in einem Chor und suchen zu Ihrem stressigen Job einen Ausgleich? Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit Ja beantworten können, dann sind Sie womöglich beim Marzahner Kammerchor goldrichtig. Geprobt wird immer montags um 18.30 Uhr in der Ev. Versöhnungskirche Biesdorf (Maratstraße 100). Infos und Kontakt: www.marzahner-kammerchor.de

 

Udo Schulz