Interkulturelle Tage im Bezirk gestartet

Voller Veranstaltungskalender bis zum 23. September

Interkulturelle Tage im Bezirk gestartet

Die Interkulturellen Tage sind losgegangen. Den Auftakt des dreiwöchigen Veranstaltungsreigens im Bezirk bildete am Samstag das Demokratiefest „Schöner leben ohne Nazis“. Bis zum 23. September gibt es nun bei Ausstellungen, Workshops, Filmvorführungen, Lesungen, Kiezfesten und anderen Angeboten wieder zahlreiche Gelegenheiten, offen aufeinander zuzugehen, Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen kennenzulernen, sich auszutauschen und Vorurteile abzubauen.

Es ist zur guten Tradition geworden, dass die Interkulturellen Tage mit dem Demokratiefest auf dem Alice-Salomon-Platz beginnen. Dieses Jahr wurde „Schöner leben ohne Nazis“ zum 14. Mal gefeiert. Auf der Bühne und an Ständen präsentierten sich wieder über 40 verschiedene Projekte, Initiativen, Vereine und Parteien – darunter Fridays for Future, die Omas gegen Rechts, das Integrationsbüro des Bezirksamts, die Alice-Salomon-Hochschule, die Peter-Weiss-Bibliothek und der Verein Roter Baum Berlin. 

 

Die Frage, ob es im Jahr 2022 überhaupt noch ein Demokratiefest brauche, beantwortete Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) in seiner Rede mit einem klaren Ja. Er sprach von verfassungsfeindlichen Parteien wie dem III. Weg und der Basis, die auch in Marzahn-Hellersdorf um Mitglieder werben und ihre Parolen verbreiten, verwies auf rechtsextreme Think Tanks, die in sozialen Netzwerken mit „Lügen, Propaganda und Hass“ ihr Unwesen treiben und erinnerte an den homophoben Angriff beim CSD in Münster, der vor wenigen Tagen einem 25-jährigen trans Mann das Leben kostete: „In einem Land, in dem Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, aufgrund ihrer Andersartigkeit, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität, angegangen, angegriffen oder sogar getötet werden, so lange müssen wir auf die Straße gehen. So lange müssen wir laut sein und so lange müssen wir dagegen kämpfen“, betonte Lemm. 

 

 

 

Auch in den kommenden Jahren soll „Schöner leben ohne Nazis“ eine feste Größe im bezirklichen Veranstaltungskalender bleiben. „Wir alle dürfen denjenigen, die mit Hass, Propaganda und Gewalt an die Macht kommen wollen, nicht die öffentliche Bühne überlassen. Deswegen feiern wir hier ein Demokratiefest“, so der Bezirksbürgermeister. Seit 2009 findet die Veranstaltung allen Widerständen zum Trotz immer rund um den Weltfriedenstag am 1. September statt – jenem Tag, an dem Nazi-Deutschland mit seinem Überfall auf Polen 1939 den Zweiten Weltkrieg vom Zaun brach. Veranstalter ist das im Jahr 2014 gegründete Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf, in dem sich zahlreiche Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung engagieren.

 

Die nun eingeläuteten Interkulturellen Tage bieten eine bunte Mischung aus politischer Bildung, Unterhaltung und Kultur für alle und jede:n. Sie ermöglichen Begegnungen und Austausch, zeigen, wie vielfältig Marzahn-Hellersdorf ist, und werben für ein offenes Miteinander, gegenseitige Achtung und Toleranz. Die Angebotspalette reicht vom gemeinsamen Gärtnern vor der Gemeinschaftsunterkunft im Murtzaner Ring bis zum ökumenischen Gottesdienst in Biesdorf, vom Nachbarschaftsfest im Bürgerpark Marzahn bis zum Konzert im ORWOhaus und vom Workshop zum Umgang mit Verschwörungsmythen bis zum Trommelkurs. Die Abschlussveranstaltung richtet der Babel e. V. am Freitag, dem 23. September,  im Garten des Hauses Babylon (Stephan-Born-Straße 4) aus. Beginn ist um 18 Uhr. Das komplette Programm können Sie sich hier herunterladen: Interkulturelle Tage.