Leuchtender Farbtupfer für den Kiez

Graffiti-Projekt an der Turnhalle vom VfL Fortuna Marzahn in der AdK 119 A

Leuchtender Farbtupfer für den Kiez

Die Sporthalle an der Allee der Kosmonauten 119 A ist kaum wiederzuerkennen. Innerhalb weniger Tage haben Mitglieder der Künstlergruppe „Instinktiv Kreativ“ den schmucklosen und architektonisch wenig ansprechenden Funktionsbau mit bunten Sprühdosen in einen knalligen Hingucker verwandelt. 

Die neugestalteten Fassaden sind optisch eine echte Bereicherung fürs Quartier und für den VfL Fortuna Marzahn gleichzeitig eine Art Visitenkarte in Übergröße. Denn jetzt ist auch von außen hervorragend sichtbar, was hier in der Halle alles angeboten wird – von Kinderturnen über Urban Dance bis hin zu Rhythmischer Sportgymnastik aller Leistungsniveaus. 

 

Beim Treffen mit dem Bezirksamt Mitte November zeigte sich die Vereinsvorsitzende Nicole Greßner begeistert von der Arbeit der jungen Leute: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön werden würde“, gestand sie. Dank Städtebaufördermitteln in Höhe von 15.000 Euro konnte das Projekt „Sport im Kiez“ überhaupt realisiert werden. „Wir selbst als Verein hätten uns das nicht leisten können“, so Greßner. Nun hofft sie auch auf die Finanzierungszusage für die zweite Fortuna-Halle nicht weit entfernt – in der Allee der Kosmonauten 143 A. Sportamtsleiter Frank Kolbe ist da guter Dinge. Auch an anderen Standorten, etwa in der Carola-Neher-Straße, sind im kommenden Jahr Verschönerungen durch Graffiti geplant. Bezirksstadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU), der in Marzahn-Hellersdorf unter anderem die Bereiche Sport und Kultur verantwortet, wünschte sich, es gäbe noch viel mehr solcher Projekte, „aber dafür fehlen uns die Ressourcen.“

 

Sorge, die Kunstwerke an der Außenhülle der Sporthalle in der AdK 119 A könnten schon bald wieder beschmiert werden, hat das Team von „Instinktiv Kreativ“ übrigens nicht, denn es gibt einen Ehrenkodex unter Graffiti-Writern und -Malern und der lautet: „Crosse niemals ein Bild, das besser ist als dein eigenes.“ Weil sie bei den Arbeiten aber selbst in das „Revier“ eines Sprayers eingedrungen waren, dessen Style groß an einer Fassade prangte, mussten die Künstler innerhalb der Szene viel Kommunikation betreiben und für Verständnis werben. „Ansonsten hätte es tatsächlich passieren können, dass alles schnell wieder übermalt wird“, berichtet Sebastian Grap. Nun aber sei er zuversichtlich, dass die Angelegenheit geklärt ist und alle im Kiez lange Freude an dem Kunstwerk haben werden.