Marzahn-Hellersdorf beim Solarausbau Spitzenreiter

Monitoringbericht Masterplan Solarcity Berlin 2022

Marzahn-Hellersdorf beim Solarausbau Spitzenreiter

Solaranlage auf dem Dach der Alice-Salomon-Hochschule © Mathias Voelzke
Solaranlage auf dem Dach der Alice-Salomon-Hochschule © Mathias Voelzke

In Berlin nimmt der Solarausbau Fahrt auf. Das jedenfalls hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe am Montag vermeldet und dazu den Monitoringbericht Masterplan Solarcity 2022 vorgelegt. Danach wurden 2022 rund 3.700 neue PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 32,9 Megawatt Peak in der Hauptstadt neu installiert – so viel wie noch nie zuvor in einem Jahr. Gegenüber 2021 entspricht das einem Plus von rund 26 Prozent. Berlinweiter Spitzenreiter beim Ausbau war Marzahn-Hellersdorf mit 653 Anlagen (6 MWp). Doch es gibt noch viel zu tun.

Denn Fakt ist auch: Bislang hat die Hauptstadt nur einen Bruchteil ihres Solarpotenzials ausgeschöpft. Das Ranking der Bezirke führt hier ebenfalls Marzahn-Hellersdorf mit 6,3 Prozent an – vor Treptow-Köpenick (4,3 %) und Lichtenberg (4,2 %). Schlusslicht ist Charlottenburg-Wilmersdorf mit 1,5 Prozent. 

 

 

Bis 2035 soll gemäß Masterplan Solarcity der Anteil von Sonnenergie am Berliner Strommix bei 25 Prozent liegen. Aktuell sind es lediglich 3,5 Prozent. Dafür ist eine installierte Gesamtleistung von 4.400 MwP notwendig. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen viele weitere Ein- und Zweifamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, öffentliche Gebäude sowie Industrie- und Gewerbebauten Solarmodule aufs Dach und an Fassaden bekommen. Aktuell befindet sich der Großteil der PV-Anlagen auf Häusern von Privatpersonen. Platz zwei belegt die Berliner Wirtschaft, Platz drei das Land Berlin mit seinen Gebäuden, darunter Schulen und Bürodienstgebäude. Letzteres hat mit 5,9 Prozent sein Ausbaupotenzial im Stadtgebiet bislang am meisten ausgeschöpft (Private: 3,5 %, Bund: 2,4 %, Unternehmen und Genossenschaften: 2,2 %).

 

Wichtige Hebel, um den Ausbau zu beschleunigen, sind laut Monitoringbericht ergänzende Solarförderprogramme, Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung im Solarbereich und der Ausbau des sogenannten „Solarcity Netzwerks“, dessen Mitglieder (Unternehmen, Verbände, Initiativen) sich u. a. zu konkreten Ausbauzielen verpflichten und generell eine aktive Rolle bei der Solarwende einnehmen wollen. 

 

Positivtrend setzt sich fort

Für das erste Halbjahr 2023 verzeichnet Berlin laut aktuellen Zahlen der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe erneut einen deutlichen Zuwachs an Solaranlagen. In den sechs Monaten wurden 4.863 neue Solaranlagen mit einer Leistung von rund 32 Megawatt Peak angeschlossen. Damit gibt es erstmals mehr als 20.000 Solaranlagen in der Stadt.

 

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