Trauer um Karat-Legende Ed Swillms

Der Musiker lebte viele Jahre in Mahlsdorf

Trauer um Karat-Legende Ed Swillms

Karat-Konzert 1977 im Kino Babylon. Links am Keyboard: Ed Swillms © pressefoto-uhlemann.de
Karat-Konzert 1977 im Kino Babylon. Links am Keyboard: Ed Swillms © pressefoto-uhlemann.de

Er war Mitbegründer der Ost-Berliner Rockband Karat, komponierte ihren größten Hit „Über sieben Brücken“ und war ein begnadeter Pianist. Nun ist Ed Swillms im Alter von 76 Jahren gestorben. Das hat das Management von Karat sechs Wochen nach dem Tod des Musikers am Tag seiner Beisetzung mitgeteilt. Die Todesursache wurde nicht bekannt gegeben.

Ulrich Swillms, genannt „Ed“, wurde am 7. März 1947 in Ost-Berlin geboren. Er erhielt bereits im Alter von acht Jahren Instrumentalunterricht und gehörte als 15-Jähriger der Spezialklasse der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in den Bereichen Klavier und Cello an. Im Anschluss studierte er dort von 1964 bis 1968 und schloss darüber hinaus ein Klavierstudium im Bereich Tanzmusik an der Musikschule Friedrichshain ab.

 

Erste Erfolge feierte Ed Swillms mit den Bands Die Alexanders und Panta Rhei.

1975 gehörte er zu den Gründern von Karat. Auch nach seinem Austritt 1987 blieb er der Gruppe stets verbunden. Seit 2005 stand er bei einigen Konzerten sogar wiederholt als Gast mit auf der Bühne. In seinem Nachruf heißt es über die Zeit bei Karat: „Spätestens hier wurde schnell klar, dass er nicht nur ein leidenschaftlicher Instrumentalist mit großem musikalischen Können war, sondern ebenso ein bedeutender Komponist, dem es gelang, aus dem Ansatz der Klassik heraus Popmelodien zu schaffen, die zeitlos sind und die Menschen berühren.“ Nicht nur „Über sieben Brücken“, sondern fast alle großen Karat-Hits stammen aus Swillms Feder, darunter „Albatros“, „König der Welt“, „Schwanenkönig“, „Der blaue Planet“ und „Jede Stunde“.

 

Für die überragende Qualität der Songs spricht auch, dass sie von Helene Fischer, Chris de Burgh, Max Raabe, Peter Maffay und vielen anderen bekannten Musiker:innen gecovert wurden. „Zwar winkte Ed stets ab, wenn er als Genie bezeichnet und seine ganz besondere Aura angepriesen wurde, aber Ehre dem, dem Ehre gebührt“, schreibt das Management der Band. Bescheiden und zurückhaltend – so kannten ihn Freunde und Familie Ed Swillms, der ein Haus in Mahlsdorf hatte und dort viele Jahre lebte. In aller Stille, ohne großes Tamtam, wollten seine Lieben sich auch am 7. August von ihm verabschieden. Das ist gelungen. Erst nach der Beisetzung und Trauerfeier erfuhr die Öffentlichkeit, dass der Musiker bereits am 27. Juni gestorben ist.

 

Happy Production/Die Hellersdorfer