Kienberg-Bad nicht vom Tisch: Bezirk und Senat nehmen Stellung

Reaktion auf Diskussionen der vergangenen Woche

Kienberg-Bad nicht vom Tisch: Bezirk und Senat nehmen Stellung

Bezirk und Senat haben am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung über den Stand zum geplanten Kombibad am Kienberg informiert – und reagieren damit auf jüngst verbreitete Darstellungen, wonach das Projekt gestrichen sei. Nach Angaben von Senatorin Iris Spranger (SPD) und Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) stünde das Geld bereit und auch die Planung laufe planmäßig. Bereits Anfang des Jahres wurde bekannt, dass der klamme schwarz-rote Senat zunächst erst eine Typenschwimmhalle auf dem Plateau des Jelena-Šantić-Friedensparks errichten und den Freibad-Anteil später nachrüsten will. Für den ersten Schritt gibt es jetzt einen konkreten Zeitplan.

Geplant sei zunächst eine kleine Schwimmhalle mit fünf 25-Meter-Bahnen und einem Lehrschwimmbecken. Die Finanzierung erfolgt über das Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt (SIWA). Der Zeitplan sieht die Bebauungsplanung ab 2025 sowie die Ausschreibung der Bauleistungen im Jahr 2026 vor. Für den ersten Spatenstich wird 2027 angepeilt. Die Eröffnung soll 2028 erfolgen. In einem zweiten Bauabschnitt sei dann auch ein Außenbecken vorgesehen, „das für sommerlichen Badespaß im Herzen des Bezirks“ sorgen werde, teilen Spranger und Zivkovic mit. 

 

In der vergangenen Woche hatte der Linken-Abgeordnete Kristian Ronneburg in einer Pressemitteilung vermeldet, dass der Senat für das geplante Multifunktionsbad nach „vielen Ankündigungen keinen einzigen Cent mehr übrig“ habe. Unter anderem griff der Tagesspiegel-Newsletter die Meldung auf. In den sozialen Medien schrieb die Linke Marzahn-Hellersdorf „CDU und SPD streichen Kombibad für Marzahn-Hellersdorf“. Wer nur die Schlagzeilen las, konnte fälschlich den Eindruck gewinnen, auch die Pläne für eine Schwimmhalle seien damit beerdigt.

 

Klar ist, dass der Senat die ursprünglichen Kombibad-Pläne zurechtgestutzt hat und bislang offenlässt, wann und wie der Freibadanteil umgesetzt wird. Bis das Außenbecken kommt, bleibt Marzahn-Hellersdorf der einzige Berliner Bezirk ohne offizielle Open-Air-Bademöglichkeit – abgesehen vom kleinen Kinderbad Platsch im BürgerparkDie Linke fordert daher, als kurzfristige Lösung bis spätestens zum Sommer 2026 eine legale Bademöglichkeit am Biesdorfer Baggersee oder den Kaulsdorfer Seen zu schaffen. Außerdem solle der Senat kurzfristig prüfen, ob eine Schwimmhalle nicht an leichter zu erschließenden Orten errichtet werden könne – etwa auf dem Parkplatz an der Hellersdorfer Straße oder am Eingang der „Gärten der Welt“ am Blumberger Damm. Zudem fordern Kristian Ronneburg und seine Parteikollegen, das geplante Multifunktionsbad über das neue Bundes-Sondervermögen für Infrastruktur zu finanzieren und noch bis Jahresende zu klären, ob für das Grundstück im Jelena-Šantić-Friedenspark Baurecht hergestellt werden könne. Falls dies scheitert, solle die Standort-Alternative am Biesdorfer Friedhofsweg mit einem Kombibad beplant werden.