Hellersdorf bekommt einen Tiny Forest

Auf dem Gelände der Hellen Oase

Hellersdorf bekommt einen Tiny Forest

Berlin bekommt Zuwachs – in Form vieler kleiner Wälder. Einer davon entsteht im Gemeinschaftsgarten „Helle Oase“ (Tangermünder Straße 127–129). Auf 136 Quadratmetern pflanzen Menschen aus der Nachbarschaft und andere Freiwillige gemeinsam mit Kids & Co und der Karuna eG am 5. November einen Tiny Forest. Rund 400 junge Bäume und Sträucher sollen dort Wurzeln schlagen.

Der Tiny Forest ist ein kleiner, dicht bepflanzter Wald, der in kurzer Zeit zu einem eigenständigen Ökosystem heranwächst. Die neue Grünfläche soll künftig die Luftqualität verbessern, Schatten spenden, das Mikroklima kühlen und Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bieten. Gleichzeitig entsteht ein Ort der Umweltbildung und Begegnung für die Nachbarschaft. „Ein Tiny Forest ist nicht nur Natur, sondern auch ein sozialer Ort. Wir zeigen, wie Klimaanpassung lokal, gemeinsam und dauerhaft wirken kann“, sagt Isabell Steiner, Projektleiterin bei der Karuna eG.

Auch Anna Juhnke, die die Helle Oase betreut, hebt den gemeinschaftlichen Gedanken hervor: „Mit dem Tiny Forest verwurzeln wir die helfende Nachbarschaft wortwörtlich mit ihrem Kiez! Das ist toll!“  

 

Allianz fürs Stadtklima

Ermöglicht wird das Berliner Tiny-Forests-Projekt durch den Right Now Climate Fund von Amazon: Der Fonds stellt eine Million Euro für die Anlage von 20 Mini-Wäldern in Berlin bereit – auf bislang ungenutzten öffentlichen oder gemeinschaftlichen Flächen, um die Klimaanpassung der Stadt zu stärken. Mitarbeitende von Amazon engagieren sich dabei regelmäßig als Volunteers.

 

Eingebettet ist das Vorhaben in die Umsetzungsallianz Nachhaltiges Berlin der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt – eine Plattform, die Engagement sichtbar macht, Akteurinnen und Akteure vernetzt und kooperative Lösungen für die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) in der Stadt voranbringt. Auch die Lotto Stiftung Berlin unterstützt das Vorhaben im Bürgergarten „Helle Oase“ mit dem Projekt „Wälder für Hellersdorf“, damit der Stadtbezirk noch ein bisschen grüner wird und die Klimawandelanpassung gelingt.

 

 

 

Wald im Miniformat – so funktioniert’s

Ein Tiny Forest ist ein sehr dicht bepflanztes Waldökosystem nach der Miyawaki-Methode. Standortgerechte, mehrschichtige Pflanzungen beschleunigen die Entwicklung zu einem stabilen, naturnahen Lebensraum auf kleinster Fläche. Das Ergebnis: schnelle Anwuchs- und Wachstumsraten, bessere Luft und Kühlung, Wasserspeicherung im Boden – und ein Ort, der Menschen zusammenbringt.  

 

In Berlin verantwortet die gemeinnützige Organisation Miya Forest e.V. die fachliche Planung und Umsetzung: Sie wählt die Arten standortbezogen aus, begleitet die Pflanzung und betreut die kurze Etablierungsphase, bevor der Wald ganz ohne Pflege auskommt. „In Hellersdorf haben wir es mit besonders herausfordernden Bodenbedingungen zu tun – der Untergrund besteht größtenteils aus Bauschutt, und Regenwasser konnte bisher kaum versickern“, erklärt Caspar Möller, Projektverantwortlicher bei Miya Forest e. V.: „Gerade hier zeigt sich, wie sinnvoll ein Tiny Forest ist: Durch die intensive Bodenvorbereitung entsteht ein lebendiger, wasserdurchlässiger Boden, der Pflanzen, Tieren und Menschen zugutekommt. Dass so viele Freiwillige schon bei dieser aufwendigen Arbeit mithelfen, ist großartig.“

 

Anmeldung zum Pflanztag am 5. November um 10 Uhr online.