Zwei tote Kraniche mit vorläufig positivem Befund – Bezirk wartet auf Bestätigung durch FLI
Vogelgrippe-Verdacht erhärtet sich
Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf sind in der vergangenen Woche zwei verendete Kraniche aufgefunden worden. Nach Angaben des Bezirksamts ergab die Untersuchung im Landeslabor Berlin-Brandenburg einen vorläufig positiven Befund auf Aviäre Influenza („Vogelgrippe“). Die Proben werden derzeit am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zur Bestätigung und weiteren Differenzierung des Erregers geprüft-
Bereits am vergangenen Freitag hatte Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) den Verdacht öffentlich gemacht und Geflügelhalter:innen zur Wachsamkeit aufgerufen (wir berichteten). Nach unseren Informationen wurden neben den beiden Kranichen auch weitere kleinere Wildvögel tot gefunden. Zunächst hieß es, ein Kranich sei auf dem BSR-Recyclinghof (Rahnsdorfer Straße) entdeckt worden.
Die Tierseuche ist insbesondere für Hausgeflügel wie Hühner, Gänse und Enten hochansteckend und wird typischerweise durch direkten Kontakt mit infizierten Wildvögeln oder deren Kot übertragen. Die Veterinäraufsicht des Bezirks hat bereits in der letzten Woche alle Geflügelhalter:innen in Marzahn-Hellersdorf kontaktiert und zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Der Schutz des Hausgeflügels vor einer Ansteckung durch Wildvogelkontakt habe oberste Priorität, teilt das Bezirksamt mit. Es wird dringend empfohlen, Futter so zu lagern, dass es für Wildvögel unzugänglich ist, und kein Oberflächenwasser zum Tränken zu nutzen, da dieses potenziell kontaminiert sein könnte.
Angesichts des derzeitigen Vogelzuges müsse mit weiteren Befunden im Stadtgebiet gerechnet werden. Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic appelliert an alle Geflügelhalter:innen: „Zurzeit besteht keine allgemeine Stallpflicht. Wir empfehlen jedoch, gehaltenes Geflügel vorsorglich aufzustallen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren und die Bestände zu schützen.“
Für Menschen, andere Säugetiere, Singvögel und auch Tauben gilt der Erreger der Geflügelpest nur in seltenen Fällen und bei intensivem Kontakt als ansteckend.
Das FLI weist darauf hin, dass Schutzmaßnahmen bei Wildvögeln vor allem in der schnellen Meldung und fachgerechten Beräumung von Kadavern bestehen, um die Verbreitung des Erregers – etwa über Aasfresser – zu vermeiden.
Finder:innen sollten tote Wasser-, Raben- oder Greifvögel nicht anfassen. Funde sind umgehend der Veterinäraufsicht Marzahn-Hellersdorf zu melden: ord@ba-mh.berlin.de, T. (030) 90293 6500 oder -6532.

